Demut ist schwer und kann unbequem sein. Als mein Mann und ich in der Schlange standen, um die Geburtskirche in Bethlehem zu betreten, dachte ich, wie passend es doch sei, dass unsere geistlichen Kollegen und ihre Ehepartner in die Hocke gingen, um einzutreten. Später erfuhr ich, dass dieser Eingang die „Pforte der Demut“ genannt wird und mit einer Höhe von 1,20 m die Pilger daran erinnert, dass Jesus sich selbst entäußerte, als er menschliche Gestalt annahm. Ich hoffe, dass diese Gemeindeleiter, wenn sie in ihr Heimatland zurückkehren, diese demütige Haltung beibehalten und ihrem Erlöser folgen werden.
Der Apostel Paulus schreibt aus dem Gefängnis und spricht dieses Thema an, als er die Gemeinde in Philippi ermutigt, Christus nachzufolgen. Er rezitiert einen alten Hymnus, in dem er Jesus als das beste Beispiel für Demut anführt: „Obwohl er Gott war, bestand er nicht auf seinen göttlichen Rechten. Er verzichtete auf alles; er nahm die niedrige Stellung eines Dieners an und wurde als Mensch geboren und als solcher erkannt“ (V. 6-7). Paulus ruft seine Glaubensgeschwister dazu auf, die Bedürfnisse anderer vor die eigenen zu stellen (V. 3-4).
Gott hilft uns durch seinen Heiligen Geist, andere zu lieben und „nicht selbstsüchtig zu sein“ (nach V. 3). Er befähigt uns, auf die Knie zu fallen und anzuerkennen, dass Jesus Mensch geworden ist, um uns zu dienen und zu retten.