Eine fünfminütige Montage von Pannen im Schnee war das zentrale Element einer Fernsehsendung. Heimvideos von Menschen, die auf Skiern von Dächern stürzten, beim Tubing mit Gegenständen zusammenstießen und auf dem Eis ausrutschten, sorgten für Gelächter und Applaus bei den Zuschauern im Studio und den Zuschauern zu Hause. Am lautesten wurde gelacht, wenn es den Anschein hatte, dass die Leute durch ihr eigenes törichtes Verhalten in ein Missgeschick geraten waren.
Lustige Heimvideos sind nichts Schlechtes, aber sie können etwas über uns selbst verraten: Wir neigen dazu, über die Nöte anderer zu lachen oder sie auszunutzen. Eine solche Geschichte wird in Obadja über zwei rivalisierende Völker, Israel und Edom, erzählt. Als Gott es für richtig hält, Israel für seine Sünde zu bestrafen, freuen sich die Edomiter. Sie nutzten die Situation der Israeliten aus, plünderten ihre Städte, vereitelten ihre Flucht und unterstützen ihre Feinde (Obadja 13-14). Durch den Propheten Obadja ergeht ein Wort der Warnung an Edom: „Du hättest dich nicht über den Unglückstag deines Bruders freuen dürfen“, denn „der Tag des Herrn für alle Völker kommt bald“ (V. 12.15).
Wenn wir die Herausforderungen oder das Leiden anderer sehen, selbst wenn es scheint, dass sie es sich selbst zuzuschreiben haben, sollten wir Mitgefühl zeigen. Wir sind nicht in der Lage, über andere zu urteilen. Das kann nur Gott tun. Ihm gehört das Reich dieser Welt (V. 21), er allein hat die Macht über Gerechtigkeit und Barmherzigkeit.