Wenn es eine universal bekannte Frage gibt, dann vielleicht die: „Sind wir bald da?“ Generationen von Kindern haben sie gestellt. Aus ihnen sind Erwachsene geworden, die jetzt ihren Kindern darauf eine Antwort geben müssen.

Jedes Mal, wenn ich die Mosebücher lese, frage ich mich, wie oft wohl Mose diese Frage hörte. Bevor er die Israeliten aus Ägypten und der Sklaverei führte, hatte er ihnen gesagt, dass der Herr sie in ein Land bringen würde, „darin Milch und Honig fließt“ (2. Mose 3,8). Das tat Gott auch. Aber zunächst zogen sie 40 Jahre durch die Wüste. Allerdings war das keine normale Wanderung. Sie hatten sich nicht verirrt, sondern sie hatten ein Ziel. Nach 400 Jahren in der Sklaverei mussten die Kinder Israel erst wieder lernen, ihr Herz, ihre Seele und ihren Verstand ganz auf Gott auszurichten. Das geschah in der Wüste (5. Mose 8,2.15-18). Allerdings erst, nachdem eine ganze Generation wegen ihres Unglaubens gestorben war (4. Mose 32,13).

Auch uns kommt es manchmal vor, als würden wir im Kreis laufen. Wir fühlen uns verloren und wollen Gott fragen: „Sind wir bald da? Wie lange geht es noch?“ Dann hilft es, sich vor Augen zu halten, dass für Gott auch der Weg wichtig ist, nicht nur das Ziel. Er gebraucht ihn, um uns zu demütigen, zu versuchen und uns zu zeigen, was in unserem Herzen ist.