Ein Stall! Was für ein Ort, um den Messias zur Welt zu bringen! Der Geruch und die Geräusche eines Bauernhofs waren das Erste, was unser Herr als Mensch erlebte. Vielleicht hat er, beim Blöken der Tiere und dem Anblick all der Fremden, die an seiner provisorischen Wiege auftauchten, wie andere Babys geweint.
Wenn ja, dann waren das die ersten von vielen weiteren Tränen. Wie andere Menschen erlebte Jesus Kummer und Not, Zweifel von Familie und Geschwistern und den Schmerz seiner Mutter, die mit ansehen musste, wie er gefoltert und getötet wurde.
All diese Nöte – und noch viele mehr – warteten auf das kleine Kind, das in jener ersten Nacht den Schlaf suchte. Und doch war Jesus auch vom ersten Augenblick an „Gott mit uns“ (Matth. 1,23) und wusste, was es bedeutet, Mensch zu sein. Das würde drei Jahrzehnte lang so weitergehen und mit seinem Tod am Kreuz enden.
Weil Jesus dich und mich so liebt, wurde er ganz Mensch. Und weil er Mensch wurde, kann er sich mit uns identifizieren. Nie wieder kann jemand sagen, dass keiner ihn versteht. Jesus versteht uns.
Möge das Licht, das in jener Nacht in die Welt kam, diese Weihnachten seinen Schein auch in die tiefsten Winkel unserer Seele verströmen und uns auf Erden den Frieden bringen, von dem die Engel vor so langer Zeit gesprochen haben.