Meine Freundin und ich saßen im Sand, nahe des ewig rhythmischen Ozeans. Während die Sonne in der Ferne unterging, brach sich Welle um Welle, hielt inne und rollte auf unsere ausgestreckten Zehen zu. „Ich liebe den Ozean“, lächelte sie. „Er bewegt sich, damit ich es nicht tun muss.“
Was für ein Gedanke! So viele von uns kämpfen damit, anzuhalten und zu stoppen. Wir tun und tun und gehen und gehen, irgendwie besorgt, dass wir aufhören könnten zu existieren, wenn wir mit unseren Bemühungen aufhören. Oder wir befürchten, dass wir uns durch das Anhalten selbst den immer gegenwärtigen Realitäten stellen müssen, die wir in Schach halten wollen.
In Psalm 46,9–10 spielt Gott mit seinen allmächtigen Muskeln, stellt seine Macht zur Schau. „Kommt her und schauet die Werke des Herrn . . . der den Kriegen ein Ende macht bis ans Ende der Erde, der den Bogen zerbricht, den Speer zerschlägt und die Wagen mit Feuer verbrennt“. Gott ist ein aktiver Gott, der daran arbeitet, Ruhe in das Chaos unserer Tage zu bringen.
Und in Vers 11 lesen wir, „Seid stille und erkennt, dass ich Gott bin“.
Natürlich ist es möglich, Gott zu kennen, während wir hin- und herlaufen. Aber die Einladung des Psalmisten lautet: aufzuhören. Er lädt uns zu einer anderen Art des Erkennens ein, nämlich zu erkennen, dass wir anhalten können—und stille sein können—weil Gott immer da ist und nie anhält. Eine Erkenntnis, dass es Gottes Kraft ist, die uns den ultimativen Wert, Schutz und Frieden schenkt.