Diet Eman war eine ganz normale, etwas schüchterne junge Frau in den Niederlanden. Sie war frisch verliebt, hatte eine Arbeit und war gern mit Familie und Freunden zusammen. Dann besetzte Hitler ihr Land und alles wurde anders. Später schrieb sie: „Wenn die Gefahr vor deiner Tür steht, dann willst du am liebsten den Kopf in den Sand stecken.“ Doch sie fühlte sich von Gott berufen, in den Widerstand zu gehen. Dazu gehörte, dass sie ihr Leben riskierte, um Verstecke für Juden und andere Verfolgte zu finden. Die unscheinbare junge Frau wurde zu einer tapferen Heldin für Gott.
In der Bibel finden wir viele ähnliche Geschichten, wie Gott scheinbar ungeeignete Menschen beruft, damit sie ihm dienen. So sagt der Engel des Herrn, als er zu Gideon kommt: „Der Herr ist mit dir, tapferer Held“ (V. 12). Dabei ist Gideon alles andere als tapfer. Er hat heimlich Weizen gedroschen, den er vor den Midianitern, die damals das Land unterdrücken, in Sicherheit bringen will (V. 1-6.11). Seine Familie ist die schwächste im ganzen Stamm (Manasse) und er ist der Jüngste in der Familie (V. 15). Er fühlt sich überhaupt nicht fit für Gottes Ruf und verlangt sogar ein paar Zeichen. Trotzdem gebraucht Gott ihn, um die brutalen Midianiter zu besiegen (siehe Kap. 7).
In Gottes Augen ist Gideon „tapfer“. Und so, wie er bei Gideon war und ihn befähigte, so ist er auch bei uns, seinen „geliebten Kindern“ (Epheser 5,1). Er gibt uns alles, was wir zum Leben und zum Dienst für ihn brauchen – die großen und die kleinen Dinge.