Ihr Leben war dabei zu entgleiten. Er saß still da und las seiner Frau einfach aus der tröstlichen Wahrheit von Gottes Wort vor. Dann sprach der Herr sanft zu dem Ehepaar durch die Verheißung: „Der Herrn wird denen nichts Gutes vorenthalten, die tun, was recht ist“ (V. 12).
Georg Müller (1805-1898) sagt später von diesem schweren Moment, dass er zu sich selbst sprach: Wenn es wirklich gut für mich ist, wird Gott meine geliebte Frau trotz ihrer Krankheit wiederherstellen. Wenn sie nicht wiederhergestellt wird, dann wäre das nicht gut für mich. Und so kam mein Herz zur Ruhe. Ich war zufrieden mit Gott.
Wir alle haben schon einmal einen Verlust erlebt, sei es das Ableben eines geliebten Menschen oder der Wechsel der Jahreszeiten. Manchmal lassen uns solche Momente an Gottes Güte zweifeln. Doch der Psalmist erinnert uns daran, dass „Gott, der HERR, für uns Sonne und Schutz ist“ (V. 12). Als unsere Sonne lässt er die guten Dinge, die er uns schenkt, leben und wachsen; als unser Schutz beschützt und bewahrt er uns, wenn wir in dieser Welt der traurigen Abschiede einen Verlust zu bewältigen haben.
Georg Müller vertraute darauf, dass der Herr bestimmen würde, was in dieser erschütternden Zeit seines Lebens wirklich gut sein würde.
Wir dürfen darauf vertrauen, dass uns heute nichts Gutes vorenthalten wird, denn „glücklich ist der Mensch, der auf dich vertraut“ (V. 13).