Meine Schwester und ich freuten uns auf die Ferien in Taiwan. Die Flugtickets waren gekauft und die Hotelzimmer gebucht. Doch zwei Wochen vor der Reise erfuhr meine Schwester, dass sie wegen eines Notfalls daheim in Singapur bleiben musste. Wir waren enttäuscht, dass unsere Pläne durchkreuzt wurden.
Die Jünger waren mit Jesus auf einer wichtigen Missionsreise unterwegs, als sie aufgehalten wurden (Mark. 5,21-42). Die Tochter von Jairus, einem Synagogenvorsteher, lag im Sterben. Jede Minute zählte und Jesus war schon auf dem Weg zum Haus von Jairus, als er plötzlich stehen blieb und fragte: „Wer hat meine Kleider berührt?“ (V.30).
Die Jünger reagierten leicht verstört auf die Frage und erwiderten: „Du siehst, dass dich die Menge umdrängt, und fragst: Wer hat mich berührt?“ (V.31). Aber Jesus betrachtete den Zwischenfall als Chance, einer leidenden Frau zu helfen. Durch ihre Krankheit war sie rituell unrein und durfte schon seit 12 Jahren nicht mehr am Leben der Gemeinschaft teilnehmen! (Siehe 3.Mose 15,25-27).
Während Jesus mit der Frau sprach, starb die Tochter des Jairus. Nun war es zu spät – so schien es jedenfalls. Aber durch die Verzögerung konnte Jairus Jesus und seine Macht noch auf viel tiefere Weise kennen lernen – selbst die Macht über den Tod!
Manchmal sind unsere Enttäuschungen Gottes Gelegenheiten.