Die Sommersonne ging gerade auf, und meine lächelnde Nachbarin, die mich in meinem Vorgarten sah, flüsterte mir zu, ich solle doch mal vorbeikommen. „Warum?“ flüsterte ich neugierig zurück. Sie zeigte auf ein Windspiel auf ihrer Veranda, wo eine winzige Strohwanne auf einer Metallsprosse thronte. „Ein Kolibri-Nest“, flüsterte sie. „Siehst du die Babys?“ Die beiden Schnäbel, winzig wie Stecknadeln, waren kaum zu sehen, als sie nach oben zeigten. „Sie warten auf die Mutter.“ Wir standen da und staunten. Ich hob mein Handy, um ein Foto zu machen. „Nicht zu nah“, sagte mein Nachbar. „Wir wollen die Mutter nicht verscheuchen.“ Und so adoptierten wir – aus der Ferne – eine Kolibri-Familie.

Aber nicht für lange. Nach einer weiteren Woche waren Vogelmutter und Babys verschwunden, so leise, wie sie gekommen waren. Aber wer sollte sich um sie kümmern?

Die Bibel gibt eine wunderbare, aber vertraute Antwort. Sie ist so vertraut, dass wir vielleicht vergessen, was sie verspricht: „Sorgt euch nicht um euer tägliches Leben“, sagt Jesus in Matthäus 6,25. Eine einfache, doch wunderbare Anweisung. „Schaut die Vögel an. Sie müssen weder säen noch ernten noch Vorräte ansammeln, denn euer himmlischer Vater sorgt für sie“ (V. 26).

So wie Gott sich um winzige Vögel kümmert, kümmert er sich um uns. Er pflegt unseren Verstand, unseren Körper, unsere Seele und unseren Geist. Das ist ein großartiges Versprechen. Mögen wir täglich auf ihn schauen, ohne Sorge, und in die Lüfte steigen.