„Ich bin vor ihm geflohen, die Nächte hinunter und die Tage hinunter“, eröffnet das berühmte Gedicht „The Hound of Heaven“ (Der Jagdhund des Himmels) des englischen Dichters Francis Thompson (1859-1907). Thompson beschreibt das unaufhörliche Nachgehen Jesu – trotz seiner Bemühungen, sich vor Gott zu verstecken oder sogar vor ihm wegzulaufen. Der Dichter schließt mit den Worten: „Ich bin der, den du suchst!“
Die Verfolgung der Liebe Gottes ist ein zentrales Thema des Buches Jona. Der Prophet erhält den Auftrag, dem Volk von Ninive (den berüchtigten Feinden Israels) zu erzählen, wie nötig sie es hatten, sich Gott zu zuwenden, aber stattdessen heißt es: „Er wollte weg vom Angesicht des Herrn“ (Jona 1,3). Er sichert sich die Überfahrt auf einem Schiff, das in die entgegengesetzte Richtung von Ninive fährt, aber das Schiff wird bald von einem heftigen Sturm erfasst. Um die Schiffsbesatzung zu retten, wird Jona über Bord geworfen, woraufhin ihn ein großer Fisch verschluckt (Jona 1,15-17).
In seinem eigenen schönen Gedicht erzählte Jona, dass trotz seiner besten Bemühungen, vor Gott wegzulaufen, Gott ihn verfolgt. Als Jona von seiner Situation überwältigt wird und gerettet werden muss, schreit er im Gebet zu Gott und wendet sich seiner Liebe zu (V. 2.8). Gott antwortet und sorgt nicht nur für die Rettung Jonas, sondern auch für die seiner assyrischen Feinde (Jona 3,10).
Beide Gedichte beschreiben, dass es Zeiten in unserem Leben gibt, in denen wir versuchen, vor Gott wegzulaufen. Aber selbst dann liebt Jesus uns und arbeitet daran, uns in eine wiederhergestellte Beziehung mit sich zu bringen (1. Johannes 1,9).