Während meiner Studentenzeit führte ich Jugendgruppen durch den Nationalpark der Rocky Mountains. Einmal blieb einer aus der Gruppe, ein kleiner, langsamer Kerl, weit zurück und bog an einer Gabelung falsch ab. Ich bemerkte sein Fehlen erst, als wir im Lager ankamen, und ging sofort los, um ihn zu suchen.
Kurz vor Einbruch der Dunkelheit fand ich ihn. Allein und verloren saß er am Ufer eines kleinen Sees. Ich schloss ihn in die Arme, nahm ihn auf den Rücken und trug ihn den Pfad zurück zu seinen Kameraden.
Der schottische Schriftsteller George MacDonald erzählt in einer seiner Geschichten von einer jungen Frau, die im Wald ein verirrtes Kind findet. Sie nimmt es auf den Arm und trägt es heim zu ihrem Vater. Und in diesem Moment kommt ihr eine Erkenntnis, die sie nie wieder vergisst: „Jetzt verstand sie das Herz des Menschensohnes, [der kam], um die verirrten Kinder zu suchen und zu seinem und ihrem Vater zurückzubringen.“
Auch du darfst das Herz von Jesus, dem Menschensohn, kennen lernen, der kam, um seine verirrten Kinder zu suchen und zum Vater zu bringen, denn „der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist“ (Luk. 19,10). Egal, wie weit du vom Weg abgekommen und wie verloren du bist, er kam, um dich zu suchen und zu retten.