Der Dorfpfarrer konnte nicht schlafen. Als der Zweite Weltkrieg tobte, hatte er einer kleinen Gruppe von Soldaten verboten, ihren gefallenen Kameraden auf dem eingezäunten Friedhof neben seiner Kirche zu begraben. Nur Beerdigungen für Kirchenmitglieder waren dort erlaubt. Also begruben die Männer ihren geliebten Freund außerhalb des Zauns.
Am nächsten Morgen konnten die Soldaten das Grab nicht wiederfinden. „Was ist passiert? Das Grab ist verschwunden“, berichtete einer der Soldaten dem Geistlichen. „Oh, es ist noch da“, sagte dieser. Der Soldat war verwirrt, aber der Pfarrer erklärte: „Ich habe es bereut, dass ich Nein sagte. Daher stand ich letzte Nacht auf und versetzte den Zaun.“
Vielleicht gibt uns Gott auch neue Perspektiven für die Herausforderungen unseres Lebens, wenn wir danach Ausschau halten. Das war die Botschaft des Propheten Jesaja für das unterdrückte Volk Israel. Anstatt sehnsüchtig zurückzuschauen auf ihre Rettung am Roten Meer, sollten sie ihren Blickwinkel ändern und sehen, dass Gott neue Wunder tut und neue Wege eröffnet. „Denkt nicht mehr daran, was war und grübelt nicht mehr über das Vergangene“, sagte er ihnen. „Seht hin; ich mache etwas Neues!“ (V. 18-19). Er ist die Quelle unserer Hoffnung in unseren Zweifeln und Kämpfen. „Ich [schaffe] meinem erwählten Volk Wasser in der Wüste und Ströme in der Einöde, damit es zu trinken hat“ (V. 20).
Erfrischt mit einer neuen Vision, können auch wir Gottes neue Richtung in unserem Leben erkennen. Mögen wir mit erneuerten Augen hinsehen, um seine Wege zu erkennen. Mit Mut können wir dann neues Land betreten und ihm fröhlich folgen.