Im Achtzigjährigen Krieg, im Jahr 1574, flutet Wilhelm von Oranien das Umland der Stadt Leiden in den Niederlanden. Mit dieser drastischen Maßnahme wollte er die eindringenden Spanier zurücktreiben. Zwar mussten dazu Deiche zerstört werden, aber „Außergewöhnliche Zeiten verlangen nach außergewöhnlichen Maßnahmen“, sagt man.
Zur Zeit Jesajas griff Jerusalem zu außergewöhnlichen Maßnahmen, als es von den Assyrern bedroht wurde. Man hatte einen Wasserspeicher angelegt, um die Belagerung durchzustehen, und Häuser abgerissen, um die Stadtmauer zu verstärken. Das war vielleicht klug, aber man vergaß dabei das Wichtigste, denn Gott spricht: „Du legst auch einen Wasserspeicher zwischen zwei Mauern an, der mit Wasser vom alten Teich versorgt wird. Doch dabei achtet ihr nicht auf den, der es wirkt und schaut nicht auf den, dessen Beschluss alles schon vor langer Zeit in die Wege geleitet hat“ (Jesaja 22,11).
Vor unseren Häusern wartet heute in der Regel keine feindliche Armee mehr. „Die Angriffe kommen immer auf ganz normale Weise und durch ganz normale Leute“, sagt Oswald Chambers. Und doch sind auch sie ganz reale Bedrohungen. Zum Glück ergeht aber auch an uns Gottes Einladung, zuerst auf ihn zuschauen.
Sehen wir die Irritationen und Unterbrechungen in unserem Leben als Gelegenheiten, uns an Gott zu wenden? Oder suchen wir selbst verzweifelt nach Lösungen?