Ich schloss die Augen und begann laut zu zählen. Meine Mitschüler rannten aus dem Raum, um ein Versteck zu finden. Nachdem ich alle bis auf meine beste Freundin gefunden hatte, suchte ich nochmal jeden Raum und jedes Versteck ab. Ich kam mir lächerlich vor, als sie schließlich hinter einer von der Decke hängenden Blume hervorsprang. Nur der Kopf war von der Pflanze verdeckt worden – der Rest ihres Körpers war die ganze Zeit deutlich zu sehen gewesen!
Da Gott allwissend ist, sind Adam und Eva, als sie sich im Garten Eden „vor ihm verstecken“, immer sichtbar für ihn (V. 8). Aber sie spielen keine Kinderspiele. Sie erleben die plötzliche Erkenntnis – und Scham – ihres falschen Handelns, als sie vom Baum gegessen haben, den Gott ihnen untersagt hat.
Adam und Eva wenden sich von Gott und seiner liebevollen Versorgung ab, als sie seinen Anweisungen nicht mehr gehorchen. Anstatt sich im Zorn von ihnen zurückzuziehen, sucht Gott sie und fragt: „Wo seid ihr?“ Es ist nicht so, dass er nicht weiß, wo sie sind, aber er will, dass sie seine barmherzige Sorge um sie erleben (V. 9).
Ich konnte meine Freundin nicht sehen, aber Gott sieht uns immer und kennt uns. Für ihn sind wir immer sichtbar. So wie er Adam und Eva nachging, ging uns auch Jesus nach, „als wir noch Sünder waren“, indem er am Kreuz starb, um uns seine Liebe zu uns zu beweisen (Römer 5,8). Wir müssen uns nicht länger verstecken.