Ich versuche gelegentlich, verschiedene Aufgaben rund um unser Haus zu erledigen – mit unterschiedlichem Erfolg. Meistens ertappt mich meine Frau dabei, wie ich versuche, etwas von der Hausarbeit zu erledigen, und mit humorvoller Verzweiflung ruft sie aus: „Hör auf zu helfen! Du hast mit den unwichtigsten Arbeiten angefangen und was du machst, machst du falsch!“
Manchmal frage ich mich, ob Gott etwas Ähnliches zu uns sagt: „Hör auf zu helfen! Beschäftige dich doch nicht so sehr damit, was deiner Meinung nach getan werden muss. Komm, ruhe dich bei mir aus, und dann machen wir es gemeinsam.“
Diese Lektion lernen Maria und Marta, als Jesus in ihr Haus kommt (V. 38-42). Marta „mühte sich mit der Bewirtung der Gäste“ (V. 40). Als sie Maria um Hilfe bittet, antwortet Jesus: „Du sorgst dich um so viele Kleinigkeiten! Im Grunde ist doch nur eines wirklich wichtig. Maria hat erkannt, was das ist – und ich werde es ihr nicht nehmen“ (V. 41-42). Was hat Maria erkannt? Sie sitzt „Jesus zu Füßen und hörte ihm aufmerksam zu“ (V. 39).
Maria konzentriert sich darauf, Jesus kennenzulernen, alles aufzusaugen, was er sagt und tut. Sie versucht, auf ihn zu hören und von ihm zu lernen, während sie ihre täglichen Aufgaben jongliert. Auch wir sind eingeladen, inmitten unserer alltäglichen Taten und Entscheidungen, zu wählen, „was wichtig ist“. Wir können zu Jesu Füßen sitzen und gemeinsam mit ihm dem heutigen Tag entgegensehen, in dem Wissen, dass diese Intimität, die wir genießen, „nicht weggenommen wird“ (V. 42).