Eine Frau erzählte mir einmal von einer Meinungsverschiedenheit, die ihre Gemeinde zerriss. „Worum geht es bei der Meinungsverschiedenheit?“, fragte ich. „Ob die Erde flach ist“, sagte sie. Ein paar Monate später wurde bekannt, dass ein Christ bewaffnet in ein Restaurant gestürmt war, um Kinder zu retten, die angeblich im Hinterzimmer misshandelt wurden. Es gab kein Hinterzimmer, und der Mann wurde in Gewahrsam genommen. In beiden Fällen handelten die beteiligten Personen aufgrund von Verschwörungstheorien, die sie im Internet gelesen hatten.
Wer an Jesus glaubt, soll ein guter Bürger sein (Römer 13,1-7), und ein guter Bürger verbreitet keine Fehlinformationen. Zur Zeit des Lukas kursieren zahlreiche Geschichten über Jesus (V. 1), von denen einige nicht stimmen. Anstatt alles, was er hört, weiterzugeben, wird Lukas zum Enthüllungsjournalisten, spricht mit Augenzeugen (V. 2), recherchiert „alles in geordneter Folge“ (V. 3) und schreibt seine Erkenntnisse in ein Evangelium, das Namen, Zitate und historische Fakten enthält, die auf Menschen mit Kenntnissen aus erster Hand beruhen und nicht auf unbewiesenen Behauptungen.
Wir können dasselbe tun. Da falsche Informationen Kirchen spalten und Leben in Gefahr bringen können, ist das Überprüfen von Fakten ein Akt der Nächstenliebe (10,27). Wenn uns eine Sensationsmeldung erreicht, können wir die Behauptung von qualifizierten, rechenschaftspflichtigen Experten überprüfen lassen, denn wir suchen nach der Wahrheit und verbreiten keinen Irrtum. Ein solches Vorgehen macht das Evangelium glaubwürdig. Schließlich beten wir denjenigen an, der voller Wahrheit ist (Johannes 1,14).