Meine Freundin Mary hat mir erzählt, dass sie im Gottesdienst nicht immer alle Worte bei den Liedern mitsingt. „Ich finde, es ist nicht ehrlich, wenn ich singe ‚Ich will Jesus allein’, wenn ich doch noch viele andere Dinge will“, sagt sie. Und ich finde es toll, dass sie so ehrlich ist.

In Psalm 73, Vers 25 klingt Asaf wie ein frommer Mensch, der nichts will außer Gott: „Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde.“ Aber am Anfang liest sich das ganz anders. Dort gibt er zu, dass er gern so reich wäre wie die anderen um ihn herum: „Denn ich ereiferte mich über die Ruhmredigen“ (V.3). Als er dann zu Gott kam, erkannte er, dass es dumm ist, neidisch zu sein (V.21-22.28).

Auch wenn wir Gott kennen, lassen wir uns oft vom Reichtum anderer betören. C.S. Lewis schrieb dazu: „Es scheint, als fände der Herr unsere Wünsche nicht zu stark, sondern zu schwach … Wir sind viel zu schnell zufrieden“ mit weniger als ihm selbst.

Was lernen wir in diesem Psalm über Gott, das uns helfen kann, wenn unsere Wünsche uns von dem wegziehen wollen, was er für uns hat? Nun, wir sehen, dass er uns ständig führt und zu sich zurückholt, selbst wenn wir dazu tendieren, andere um das zu beneiden, was sie haben. Er ist „meines Herzens Trost und mein Teil“ (V.26).