Meine Kinder waren begeistert, aber ich fühlte mich unwohl. Während eines Urlaubs besuchten wir ein Aquarium, in dem man kleine Haie streicheln konnte, die in einem speziellen Becken gehalten wurden. Als ich die Pflegerin fragte, ob die Tiere jemals nach den Fingern schnappten, erklärte sie, dass die Haie kürzlich gefüttert worden waren und dann zusätzliches Futter bekommen hatten. Sie würden nicht beißen, weil sie nicht hungrig seien.
Was ich über das Streicheln von Haien gelernt habe, ergibt laut einem Sprichwort Sinn: „Wer satt ist, dem schmeckt auch der Honig nach nichts, dem Hungrigen aber schmeckt sogar bittere Speise süß“ (V. 7). Hunger – dieses Gefühl der inneren Leere – kann unser Urteilsvermögen bei der Entscheidungsfindung schwächen. Er überzeugt uns davon, dass es in Ordnung ist, sich mit allem zufrieden zu geben, was uns satt macht, selbst wenn wir dafür jemanden verletzen müssen.
Gott will mehr für uns als ein Leben, das von unseren Begierden bestimmt ist. Er möchte, dass wir von der Liebe Christi erfüllt sind, sodass alles, was wir tun, aus dem Frieden und der Stabilität erwächst, die er uns gibt. Das ständige Bewusstsein, dass wir bedingungslos geliebt sind, gibt uns Zuversicht. Es befähigt uns, sorgfältig zu sein, wenn wir die „süßen“ Dinge des Lebens betrachten: Errungenschaften, Besitztümer und Beziehungen.
Nur eine Beziehung mit Jesus schenkt uns wahre Zufriedenheit. Mögen wir seine unglaubliche Liebe zu uns begreifen, damit wir „bis zur ganzen Fülle Gottes erfüllt werden“ (Epheser 3,19); um unseretwillen und um der anderen willen.