Klaus mochte seinen Job, aber seit langem spürte er ein Ziehen in eine andere Richtung. Nun ist er dabei, seinen Traum zu erfüllen und in die Mission zu gehen. Aber merkwürdigerweise begann er, ernsthafte Zweifel zu bekommen.
„Ich verdiene das nicht“, erzählte er einem Freund. „Das Missionswerk kennt nicht mein wahres Ich. Ich bin nicht gut genug.“
Klaus ist damit nicht alleine. Erwähnt man den Namen Mose, denkt man an Leiterschaft und Stärke, an die 10 Gebote. Wir vergessen zu leicht, dass Mose in die Wüste floh, nachdem er einen Mann ermordet hatte. Wir verlieren es aus dem Blick, dass er 40 Jahre lang als Flüchtling lebte. Wir übersehen sein Problem mit dem Zorn und seine intensive Weigerung, Ja zu Gott zu sagen.
Als Gott mit dem Marschbefehl kommt (2. Mose 3,1-10), spielt Mose seine „Ich bin nicht gut genug“-Karte aus. Er lässt sich sogar auf eine lange Diskussion mit Gott ein und fragt ihn: „Wer bin ich?“ Gott sagt Mose dann, wer er ist: „Ich bin, der ich bin“ (V. 14). Es ist unmöglich für uns, diesen mysteriösen Namen zu erklären, denn unser unbeschreiblicher Gott beschreibt Mose seine ewige Gegenwart.
Ein gutes Gespür für unsere Schwächen ist gesund. Nutzen wir sie aber als Entschuldigung dafür, um Gott davon abzuhalten, uns zu gebrauchen, dann kränken wir ihn. Was wir nämlich wirklich sagen ist, dass Gott nicht gut genug ist.
Die Frage ist nicht, Wer bin ich? Die Frage ist, Wer ist dieser „Ich bin“?