In den goldenen Zeiten des Radios versuchte Fred Allen (1894-1956) die Menschen, die unter wirtschaftlicher Depression und dem Krieg litten, mit seinem pessimistischen Humor zum Lächeln zu bringen. Sein Sinn für Humor war aus seinen eigenen Problemen geboren. Mit noch nicht einmal drei Jahren verlor er seine Mutter. Später entfremdete er sich auch von seinem suchtkranken Vater. Einmal rettete er einen Jungen auf einer befahrenen Straße vor einem Unfall mit den Worten: „Was ist los mit dir, Kleiner? Willst du nicht groß werden und Probleme kriegen?“
Das Leben von Hiob ist von ähnlichem Realismus gekennzeichnet. Als sein Glaube allmählich der Verzweiflung weicht, gießen seine Freunde noch Öl ins Feuer. Mit wohlklingenden Argumenten behaupten sie, wenn er nur seine Schuld bekennen (4,7-8) und sich von Gott zurechtweisen lässt, wird über seine Probleme nur noch lachen können (V. 22).
Hiobs „Tröster“ meinen es gut und liegen doch so falsch (1,6-12). Nie hätten sie gedacht, dass sie später einmal als Beispiel für den Spruch „Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde“ dienen würden. Nie hätten sie gedacht, wie erleichtert sie sein würden, als Hiob für sie betet oder dass sie sein Gebet überhaupt nötig haben (42,7-9). Nie hätten sie gedacht, dass sie die Vorläufer jener waren, die den verklagen, der widerspruchslos gelitten hat, um zur Quelle der größten Freuden zu werden.