Wenn ich die Evangelien lese, identifiziere ich mich immer mit den Jüngern. Genau wie ich waren sie wohl ziemlich schwer von Begriff. Ständig musste Jesus fragen: „Habt ihr noch nicht verstanden?“ und: „Seid ihr so unverständig?“ (siehe Markus 7,18). Doch schließlich ging Petrus „ein Licht auf“, zumindest teilweise. Als Jesus fragte: „Wer sagt ihr, dass ich sei?“, antwortete er: „Du bist der Christus!“ (8,29).
Im Blick auf das „Wer“ — Jesus — hatte Petrus Recht. Aber bei dem „Wie“ haperte es noch. Als Jesus seinen Tod ankündigte, tadelte Petrus ihn. Darauf mahnte ihn Jesus: „Geh weg von mir, Satan! Denn du meinst nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist“ (V.33).
Petrus dachte immer noch rein menschlich. Ein Herrscher besiegt den anderen und setzt eine neue Regierung ein. Von Jesus erwartete er dasselbe. Aber Jesu Reich sollte auf eine neue Weise kommen — durch sein Dienen und die Hingabe seines Lebens.
Gottes Methode hat sich bis heute nicht geändert. Während Satans Stimme uns versucht, mehr Macht zu gewinnen, sagt uns Jesus, dass die Sanftmütigen das Erdreich besitzen werden (Matth. 5,5). Um Bürger für Gottes Reich zu gewinnen, müssen wir Jesu Beispiel folgen, der keine selbstsüchtigen Ziele verfolgte, sondern anderen diente und dazu aufrief, ihre Sünde zu bereuen.