Ein Bekannter von mir unterhielt sich mit einem Mann, der nicht viel Gutes über den Glauben zu sagen hatte. Mein Bekannter wusste, wenn er zu „fromm“ klang, dann verscherzte er sich jede Gelegenheit, ein Zeugnis zu geben. Deshalb fragte er auf einmal mitten im Gespräch: „He, Bob, weißt du, wo die Sünder hingehen?“
„Natürlich“, erwiderte Bob. „Du wirst mir gleich erzählen, dass sie in die Hölle kommen.“
„Nein“, antwortete mein Bekannter. „Sie gehen in die Kirche.“
Bob war sprachlos. Das hatte er nicht erwartet. Er war nicht darauf vorbereitet, von einem Christen zu hören, er wisse, dass er nicht vollkommen sei. Aber mein Bekannter hatte nun Gelegenheit, zu erklären, dass Christen sehr wohl wissen, dass sie Sünder sind und deshalb immer wieder geistlich wiederhergestellt werden müssen. Er konnte ihm erklären, was Gnade ist – das unverdiente Geschenk, dass Gott uns trotz unserer Sünde liebt (Röm. 5,8-9; Eph. 2,8-9).
Vielleicht vermitteln wir den Menschen draußen kein klares Bild davon, was innerhalb der Gemeindemauern geschieht. Vielleicht begreifen sie nicht, dass wir in die Kirche gehen, um unseren Herrn zu loben, weil wir „in ihm die Erlösung haben, nämlich die Vergebung der Sünden“ (Kol. 1,14).
Ja, Sünder gehen in die Kirche. Und Sünder – denen vergeben wurde – kommen in den Himmel, weil Gott ihnen gnädig ist.