Es war Januar. Beim Aufwachen erwartete ich dieselbe öde Winterlandschaft, die mich schon seit Wochen grüßte: braune Grasbüschel im Schnee, grauer Himmel und dürre Bäume. Aber heute war es anders. Frost hatte in der Nacht alles mit Eiskristallen überzogen. Die sonst tote, deprimierende Landschaft glitzerte in der Sonne, sodass ich von der Schönheit fast geblendet war.

Manchmal sehen wir unsere Probleme ohne die Vorstellungskraft, die aus dem Glauben kommt. Jeden Morgen erwarten wir Angst, Schmerz und Verzweiflung und rechnen nicht damit, dass es auch anders sein könnte. Dass Gott in seiner Kraft Heilung, Wachstum und Sieg wirken könnte. Die Bibel sagt, Gott ist der, der uns durch schwierige Zeiten hilft. Er heilt zerbrochene Herzen und befreit von Fesseln und Bindungen. Er tröstet die Trauernden mit einem „Kopfschmuck anstelle von Asche, Freudenöl anstelle von Trauerkleidern und Lobgesang anstelle eines betrübten Geistes“ (Jes 61,3).

Dabei ist es nicht so, als wollte Gott uns in unseren Problemen einfach ein bisschen aufmuntern. Er selbst ist vielmehr unsere Hoffnung. Auch wenn wir erst im Himmel wirklich Erleichterung erfahren, ist Gott jetzt bei uns, ermutigt uns und lässt uns oft einen Blick auf ihn erhaschen. Und vielleicht können wir mit Augustinus sagen: „In meiner tiefsten Wunde sah ich deine Herrlichkeit und war geblendet.“