Auf den ersten Blick hielt ich das Gemälde Consider the Lilies von Makoto Fujimura für ein einfaches, monochromes Bild mit einer Lilie, die sich scheinbar im Hintergrund versteckt. Das Gemälde erwacht jedoch zum Leben, als ich erfuhr, dass es mit mehr als achtzig Schichten fein zerkleinerter Mineralien in einem Stil der japanischen Kunst gemalt wurde, der als Nihonga bekannt ist. Der Künstler Fujimura nennt es die „langsame Kunst“. Wenn man genau hinsieht, entdeckt man Schichten von Komplexität und Schönheit. Fujimura erklärt, dass er in der Technik, „Schönheit durch Zerbrochenheit“ zu schaffen, ein Echo des Evangeliums wahrnimmt, so wie das Leiden Jesu der Welt Ganzheit und Hoffnung brachte.
Gott liebt es, Aspekte unseres Lebens, in denen wir zerschlagen und zerbrochen sind, zu nehmen und etwas Neues und Schönes daraus zu schaffen. König David braucht Gottes Hilfe, um die Zerrissenheit in seinem Leben zu beheben, die durch seine eigenen verheerenden Taten verursacht wurden. Nachdem er zugegeben hat, seine königliche Macht missbraucht zu haben, um sich die Frau eines anderen Mannes zu nehmen und den Mord an ihrem Ehemann zu vertuschen, bringt David Gott in Psalm 51 sein zerknirschtes und reumütiges Herz (V. 19) dar und bittet um Gnade. Das hebräische Wort, das mit „reumütig“ übersetzt wird, ist nidkeh und bedeutet „zerschlagen“.
Damit Gott sein Herz neu formen kann (V. 10), muss David ihm zuerst die zerbrochenen Stücke anbieten. Das ist sowohl ein Eingeständnis der Trauer als auch des Vertrauens. David vertraut sein Herz einem treuen und vergebenden Gott an, der liebevoll das Zerbrochene nimmt und es in etwas Schönes verwandelt.