Meine Frau und ich übernachteten einmal in einem schönen alten Hotel am Meer mit großen Sprossenfenstern und dicken Steinmauern. Eines Nachmittags tobte ein Sturm, der das Meer aufwirbelte und an unsere Fenster schlug wie wütende Fäuste an eine Tür. Doch wir waren in Frieden. Diese Mauern waren so stark und das Fundament des Hotels echt solide! Während draußen die Stürme tobten, war unser Zimmer eine Zuflucht.
Zuflucht ist ein wichtiges Thema in der Bibel, angefangen bei Gott selbst. „Für die Armen bist du eine Zuflucht“, sagt Jesaja über Gott, „den Elenden in Bedrängnis eine Festung, Schutz im starken Regen“ (V. 4). Außerdem war und ist es die Aufgabe des Volkes Gottes, Zuflucht zu gewähren, sei es durch die alten Zufluchtsstädte Israels (4. Mose 35,6) oder durch das Angebot von Gastfreundschaft für „Fremde“ in Not (5. Mose 10,19). Dieselben Grundsätze können uns heute leiten, wenn unsere Welt von humanitären Krisen heimgesucht wird. In solchen Zeiten beten wir, dass der Gott der Zuflucht uns, sein Volk, gebrauchen möge, um den Schwachen zu helfen, Sicherheit zu finden.
Der Sturm, der unser Hotel heimsuchte, war am nächsten Morgen abgeklungen und hinterließ uns eine ruhige See und eine warme Sonne, die die Möwen zum Leuchten brachte. Das ist ein Bild, an das ich mich erinnere, wenn ich an diejenigen denke, die Naturkatastrophen ausgesetzt sind oder vor „Tyrannen“ fliehen (V. 4): dass der Gott der Zuflucht uns hilft, Sicherheit und ein besseres Morgen zu finden.