Eine Freundin schenkte mir eine Zimmerpflanze, die sie bereits seit mehr als 30 Jahren besaß. Die Pflanze war so groß wie ich, und große Blätter wuchsen aus drei einzelnen spindeldürren Stämmen. Mit der Zeit hatte das Gewicht der Blätter dazu geführt, dass alle drei Stämme sich dem Boden entgegenneigten. Um sie zu verstärken, legte ich einen Keil unter den Übertopf und stellte ihn an ein Fenster, damit das Sonnenlicht die Blätter nach oben zog und somit die schlechte Haltung der Pflanze sich besserte.
Kurz nachdem ich die Pflanze erhalten hatte, sah ich eine identische Pflanze in einem Wartezimmer. Auch sie wuchs aus drei langen, dünnen Stämmen, aber sie waren zusammengebunden, um ein stärkeres Herzstück zu haben. Diese Pflanze stand ohne Hilfe kerzengerade.
Zwei Menschen können viele Jahre im gleichen „Übertopf“ stehen und sich dennoch auseinanderleben und immer weniger von den Segnungen erleben, die Gott sich für sie wünscht. Wenn ihre Leben aber mit Gott verflochten sind, gibt dies eine größere Stabilität und Nähe. Ihre Beziehung wird stärker werden. „Ein dreifaches Seil kann man kaum zerreißen.“ (Prediger 4,12)
Wie Zimmerpflanzen, müssen auch Ehen und Freundschaften gepflegt werden. Sich um diese Beziehungen zu kümmern heißt, auch geistlich zusammenzuwachsen, damit Gott im Zentrum jeder wichtigen Verbindung steht. Er ist die endlose Quelle der Liebe und Gnade. Das sind die Dinge, die wir am nötigsten haben, um glücklich miteinander verbunden zu sein.