Vor Jahren hatte ich in Boston ein Büro, dessen Fenster zum Granary-Friedhof gerichtet waren. Dort liegen viele berühmte Amerikaner begraben. Man kann zum Beispiel die Grabsteine von John Hancock und Samuel Adams sehen, zwei Unterzeichnern der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung. Nur wenige Schritte entfernt erinnert ein Stein an Paul Revere.
Aber niemand weiß, wo die einzelnen Personen wirklich begraben liegen, denn die Steine wurden schon unzählige Male versetzt—manchmal deshalb, weil die Anlage neu gestaltet wurde, manchmal aber auch einfach, damit die Rasenmäher besser zwischen ihnen hindurchpassten. Und obwohl man rund 2300 Grabsteine findet, liegen auf dem Granary-Friedhof doch etwa 5000 Personen begraben! Es scheint, als würde der Tod manche Menschen komplett auslöschen.
Kann sein, dass wir uns manchmal vorkommen wie diese Friedhofsbewohner—von keinem gekannt, von keinem gesehen, womöglich nicht einmal von Gott. Aber auch wenn wir hin und wieder das Gefühl haben, selbst Gott hätte uns vergessen, dürfen wir doch wissen, er vergisst uns nicht. Er hat uns nicht nur als sein Ebenbild geschaffen (1.Mose 1,26-27), er liebt auch jeden einzelnen von uns und hat seinen Sohn gesandt, um uns zu erlösen (Joh. 3,16).
Selbst in unseren dunkelsten Stunden dürfen wir wissen, wir sind nie allein, denn unser liebender Gott ist bei uns.