Lesung: Johannes 13,1-22
Wer meinen Boten willkommen heißt, der heißt mich willkommen, und wer mich willkommen heißt, der heißt meinen Vater willkommen, der mich gesandt hat. —Johannes 13,20
Es liegt in unserer Natur, Urteile anhand dessen zu fällen, wie etwas oder jemand aussieht. Wir sagen z. B., dass Leute schuldig oder vertrauenswürdig aussehen. Aber der größte Bösewicht der Geschichte sah kein bisschen schuldig aus.
Judas gehört zu den engsten Freunden von Jesus. Johannes berichtet uns: „Der Teufel hatte Judas … schon dazu verleitet, … Jesus zu verraten“ (V. 2). Danach zeigt Jesus seinen Freunden, wie dienende Leiterschaft aussieht, indem er ihnen die Füße wäscht. Anschließend sagt er ihnen: „Der, mit dem ich mein Brot geteilt habe, hat sich gegen mich gewandt“ (V. 18). Die Jünger verstehen es nicht, also sagt er es ihnen ganz direkt: „Einer von euch wird mich verraten“ (V. 21). Aber sie wissen immer noch nicht, „wen er wohl damit meinte“ (V. 22). Sie hätten niemals vermutet, dass es Judas sein könnte. Er sieht aus wie der Rest von ihnen: ein guter Freund von Jesus.
Aber in der Mitte dieser unangenehmen Szene sagt Jesus noch etwas, das keiner erwartet hat. Er sagt seinen Freunden: „Wer meinen Boten willkommen heißt, der heißt mich willkommen, und wer mich willkommen heißt, der heißt meinen Vater willkommen, der mich gesandt hat“ (V. 20).
Etwas viel größeres als Judas‘ Verrat passiert gerade. Jesus wird die Jünger in die Welt hinaussenden mit dieser guten Nachricht: Gott, der Vater, hat seinen Sohn Jesus gesandt, um allen Rettung zu bringen, die ihn annehmen wollen. Gott kann sogar Verrat zu unseren Gunsten wenden. Ganz egal, wie die Dinge aussehen, Gottes großer Plan ist nicht aufzuhalten.
—TIM GUSTAFSON
Was denkst du, wo liegt der Unterschied zwischen Judas und den anderen Jüngern? Auf welche Weise ermutigt dich das Wissen, dass jede Situation komplett unter Gottes Kontrolle ist?
Vater, danke dir für die Wahrheit, dass dein Plan, deine Kraft, Stärke und Liebe so viel größer sind als alles, was heute auf mich zukommt. Hilf mir, meinen Blick auf dich gerichtet zu halten.