Stillehalten
Wenn mein Augenarzt sagt: „Stillhalten“, dann halte ich still. Ich wehre mich nicht und widerspreche nicht und zappele auch nicht hinter seinem Rücken herum. Wieso? Weil er ein guter Arzt ist, der mir helfen will und dabei meine Unterstützung braucht. Es wäre dumm, mich seinen Anweisungen zu widersetzen.
Keine Angst vor Neuem
Der Mensch hasst Veränderungen, höre ich immer wieder. Aber meistens
wehren wir uns nur gegen Veränderungen, von denen wir befürchten,
sie würden uns einen Nachteil bringen. Wir wechseln bereitwillig die Arbeitsstelle,
wenn uns das einen höheren Lohn und größeren Einfluss verheißt. Und wir ziehen auch gern in eine größere Wohnung an besserer Lage. Wir hassen also nicht Veränderungen an
sich,…
Ein schöner Augenblick
Ein Klicken, und schon war es passiert — ein schöner Augenblick war für die Ewigkeit festgehalten. Die späte Sommersonne, die sich in den Wellen brach, ließ das Wasser am Strand aussehen wie flüssiges Gold. Wäre mein Freund nicht mit seiner Kamera da gewesen, wäre die Welle unbemerkt verrauscht wie so viele andere vor ihr, die nur Gott gesehen hat.
Schönheit in der Gemeinde
Als mein Mann und ich beschlossen, ein neues Haus zu bauen, holten wir nicht Freunde und Familie, die gern mit Profiwerkzeug arbeiten. Stattdessen beauftragten wir eine Baufirma, damit sie uns ein schönes und zweckmäßiges Haus hinstellte.
Karikaturen von Gott
Karikaturisten stellen ihre Staffelei an öffentlichen Plätzen auf und zeichnen Bilder von Menschen, die bereit sind, einen bescheidenen Preis für ein lustiges Bild zu zahlen. Die Zeichnungen amüsieren uns, weil sie äußerliche Merkmale von uns zwar übertreiben, aber doch humorvoll darstellen.
Mit offenem Haar
Kurz bevor Jesus gekreuzigt wurde, goss eine Frau namens Maria eine Flasche teures Parfum über seine Füße aus. Und dann tat sie etwas, was wohl noch anstößiger war. Sie trocknete seine Füße mit ihrem Haar (Joh. 12,3). Sie opferte nicht nur ihr gesamtes Gespartes, sondern auch ihren Ruf. Im Nahen Osten jener Zeit zeigte eine anständige Frau sich draußen nie mit offenem Haar. Echter Gottesdienst kümmert sich jedoch nie darum, was andere von uns denken (2.Sam. 6,21-22). Um Jesu willen nahm Maria in Kauf, für schamlos, ja sogar unzüchtig gehalten zu werden.
Zum Fragen einladen
Wenn ich Unterricht gebe, versuche ich manchmal mit dem Motto „Frage-Autorität“ die Aufmerksamkeit meiner Schüler zu gewinnen. Sie sollen nicht meine Autorität in Frage stellen, sondern ich ermutige sie, Fragen zu stellen. Erziehungsexperten meinen, es lerne sich leichter, wenn Lehrer Fragen beantworten, als wenn sie Informationen weitergeben. Von Natur aus legen wir alle größeren Wert auf das, was wir wissen wollen, als auf das, was andere uns sagen wollen.
Musik machen
An einem schönen Sommerabend versammelte sich eine große Menge auf einem Platz im Freien, um einem Konzert eines meiner Freunde vom College zuzuhören. Zufällig war es auch sein Geburtstag, deshalb schlug der Konzertmeister vor, ihm ein Ständchen zu bringen. Einer nach dem anderen begann „Happy Birthday“ zu singen, jeder in einer anderen Tonart und anderem Tempo. Das Ganze klang nicht unbedingt harmonisch, ja, nicht einmal melodiös, sondern vielmehr ausgesprochen jämmerlich. Als mein Freund auf die Bühne kam, gab er uns eine neue Chance. Er gab uns zwar nicht den Ton an, aber schlug den Takt, so dass wir alle zusammen singen konnten. Am Ende waren auch fast alle in derselben Tonart gelandet.
Danke für die Musik
Musik spielt in der Bibel eine große Rolle. Vom ersten Buch Mose bis zur Offenbarung hat Gott Musiker zu seinem Dienst berufen. Mit Musik wurden die Menschen zum Gottesdienst gerufen und in den Krieg geschickt. Mit Musik wurde die aufgewühlte Seele beruhigt und das Feuer für Gott entfacht. Mit Musik wurden Siege gefeiert und Tote betrauert. Musik ist eine Kunstform, die immer und überall passt. Da sind die Leiter und jene, die mitmachen; es gibt einfache Lieder und schwierige, leichte und schwere Instrumente, Melodien und Akkorde, schnelle und langsame Rhythmen, hohe und tiefe Noten.
Die dritte Dimension
Einer meiner Neffen brachte zu einem Familientreffen ein Buch mit 3D-Bildern mit. Das sind Bilder, die zunächst zweidimensional aussehen, doch nach längerem Anschauen auf einmal dreidimensional wirken.
Hilfe für Verlorene
Meine Freundin Anna wird oft von Leuten auf der Straße angesprochen und nach dem Weg gefragt. Und zwar sogar in Ländern, in denen sie selbst fremd ist. Sie fragt sich, woran das liegen mag. Sieht sie so ehrlich und vertrauenswürdig aus? Mein Vorschlag war, dass sie vermutlich so wirkt, als wüsste sie, wo sie hin will. Eine andere Bekannte meinte, vielleicht wirke sie einfach anziehend auf Verlorene.
Atemberaubend
In einem Slogan heißt es: „Das Leben misst sich nicht daran, wie oft wir Atem holen, sondern an den Momenten, die uns den Atem rauben.“ Der Satz begegnet mir zurzeit überall, auf T-Shirts genauso wie auf Kunstdrucken. Er ist eingängig, aber meiner Meinung nach auch irreführend.
Friede
Durch Adam und Eva ging der Friede verloren. Kaum hatten sie von der verbotenen Frucht gegessen und gemerkt, dass sie nackt waren, fingen sie an, sich gegenseitig zu beschuldigen (1.Mose 3,12-13). So kam der Streit in Gottes friedliche Welt. Und alle ihre Nachkommen, auch wir, folgen ihrem schlechten Beispiel. Wir geben einander die Schuld für falsche Entscheidungen und werden böse, wenn niemand die Verantwortung übernimmt. Familien, Gemeinden und ganze Länder gehen daran zugrunde, dass wir andere für unser Unglück verantwortlich machen. Wir können keinen Frieden schließen, weil wir damit beschäftigt sind, einen Sündenbock zu finden.
Adventsthemen
Ich glaube, dass alles, was in der Bibel steht, zusammengehört und dass die ganze Bibel auch heute noch aktuell ist. Trotzdem war ich erstaunt, als ich im November beim Lesen des ersten Petrusbriefs feststellte, dass alle vier Themen des Advents darin vorkommen — jener Zeit im Kirchenjahr, in der viele Christen sich darauf vorbereiten, das erste Kommen Jesu zu feiern und auf sein zweites Kommen zu warten. Im Advent geht es um die Themen Hoffnung, Friede, Freude und Liebe, die Gott mit Christus sandte.
Singende Schale
Ein amerikanischer Künstler hat für einen internationalen Kunstwettbewerb eine singende Schale entworfen. Die Schale braucht keinen Strom, aber etwas anderes, was auch sehr rar ist: Zusammenarbeit.