Das war unser erstes biologisches Experiment. Mit der für Elfjährige typischen Aufregung machten wir uns in unseren hellblauen Laborkitteln an die Arbeit. Wir legten zwei Gläser mit feuchtem Löschpapier aus und steckten jeweils eine Saubohne in die Mitte zwischen Papier und Glas. Ein Glas stellten wir auf ein sonniges Fensterbrett, das andere in einen dunklen Schrank. Die Bohne im Licht wuchs mit kräftigen weißen Wurzeln und einem Stängel mit grünen Blättern. Die Bohne im Dunkeln versuchte zu wachsen, aber ihre schwachen Wurzeln, der schlaffe gelbe Stängel und die welken Blätter sagten voraus, dass sie im Dunkeln scheitern würde.
Licht, so haben wir gelernt, ist für Pflanzen wichtig, damit sie wachsen und Früchte tragen können. Licht ist in der Bibel aber auch ein Synonym für geistliches Leben. Jesus wird das Licht des Lebens genannt (Johannes 1,4), und Paulus ermutigt uns, „als Kinder des Lichts zu leben“. Im Licht zu leben bedeutet, „von der Liebe geprägt zu sein“ (V. 2) und die Frucht Christi zu bringen, „Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit“ (V. 9). Paulus schreibt: „Beteiligt euch nicht an den nutzlosen Taten der Finsternis“ (V. 11). Es bedeutet, „auf der sonnigen Fensterbank“ zu leben.
Das Leben Christi bringt Frucht: Liebe in der Tat und einen gottgefälligen Charakter im Gehorsam gegenüber Gottes Wort. Wenn wir das gottlose Verhalten, das in die Finsternis gehört, bekennen und uns stattdessen entscheiden, im lebensspendenden Licht des Lebensstils und der Gebote Jesu zu leben, wird unser geistliches Leben nicht nur blühen, sondern auch andere nähren.