Wie ein Lamm
Lesung: Johannes 15,9-17
Wie ein Lamm, das zum Schlachten geführt wird, und wie ein Schaf vor seinem Scherer verstummt, so machte auch er den Mund nicht auf. —Jesaja 53,7
Im Jahr 1602 schuf der italienische Künstler Caravaggio ein Gemälde mit dem Titel Die Gefangennahme Christi. Dieses Werk, ein frühes Beispiel des Barockstils, hat eine fesselnde Wirkung. Das in dunklen Tönen gehaltene Bild erlaubt seinen Betrachtern, über die Gefangennahme von Jesus im Garten Gethsemane nachzudenken.
Zwei Hauptelemente der Szene, die in dem Bild festgehalten wurde, fordern die Aufmerksamkeit des Betrachters. Das erste ist Judas und sein Kuss des Verrats. Sofort wird der Blick jedoch auf die Hände von Jesus gezogen, die passiv verschränkt sind, um zu zeigen, dass er sich gegen diese Ungerechtigkeit nicht wehren wird. Auch wenn Christus die Macht besitzt, das Universum zu erschaffen, begibt er sich freiwillig in die Hände der Männer, die ihn verhaften und ans Kreuz bringen.
Lange bevor sich diese Szene abspielte, erzählt Jesus seinen Zuhörern, dass niemand sein Leben von ihm nehmen könne – er würde es selbst freiwillig hingeben (Johannes 10,18). Diese Herzenseinstellung der freiwilligen Hingabe seines Lebens wird von Jesaja vorausgesagt, der schreibt: „Wie ein Lamm, das zum Schlachten geführt wird, und wie ein Schaf vor seinem Scherer verstummt, so machte auch er den Mund nicht auf“ (V. 7).
Christi lammgleiches, freiwilliges Opfer ist ein starkes Kennzeichen seiner mächtigen Liebe. „Die größte Liebe beweist der“, so erklärte er, „der sein Leben für die Freunde hingibt“ (Johannes 15,13). Denk mal darüber nach. So sehr liebt Jesus dich!
—BILL CROWDER
Was bedeutet es für dich, dass Jesus seine Hände – mit denen er Sterne ins All warf – passiv an seiner Seite hielt, damit er weggeführt und für dich hingerichtet werden konnte?
Liebster Jesus, ich staune über die demütige Zurückhaltung, die du gezeigt hast. Wie ein Lamm wurdest du zur Schlachtbank geführt, um dein kostbares Leben für mich hinzugeben.
Es bildet das Zentrum des Christseins. Trotzdem gewöhnen wir uns oft so sehr an die wundervollen Wahrheiten unseres Glaubens, dass wir das Staunen über die unglaubliche Realität des Ereignisses verlieren, das wir Ostern nennen.
Angesichts dieses Gedankens wollen wir dich zu einer Reise einladen: Auf dem Weg zum Herzen von Ostern. Wie bei allen Reisen beginnen wir am Anfang – nicht am Anfang der letzten Woche Jesu in Jerusalem, auch nicht am Anfang der Berichte der Evangelien, sondern ganz vorne auf den ersten Seiten der Bibel. Von dort aus wollen wir die Themen nachverfolgen, die wir bis hin zum leeren Grab finden und darüber hinaus in unserem Leben heute. Denn die Geschichte von Ostern ist die Geschichte der Bibel. Sie ist das Zentrum unserer Weltgeschichte. Und sie befindet sich auch genau im Herzen deiner eigenen Geschichte.
Diese vierzig speziell ausgewählten Artikel von Unser Täglich Brot werden dir helfen, darüber nachzudenken, was diese weltbewegende Geschichte für dich bedeutet. Tauche ein in die letzten Wochen von Jesu Dienst hier auf der Erde, teile das Entsetzen der Jünger, als sie Zeuge seines qualvollen Todes werden, juble mit den Frauen am Grab, als sie dem auferstandenen Christus begegnen, und entdecke die Geborgenheit, Vergebung und das neue Leben, das Jesus allen gibt, die ihr Vertrauen in ihn setzen.
Begegne selbst deinem auferstandenen Retter, während du am Fuß des Kreuzes stehst und über das leere Grab nachdenkst. Wir beten, dass die zeitlosen Wahrheiten des Lebens, Sterbens und der Auferstehung von Jesus Christus für dich auf dem gemeinsamen Weg auf neue und zutiefst persönliche Weise beleuchtet werden.
Möge er verherrlicht werden, während seine Geschichte einmal mehr erzählt wird!
—Deine Freunde von Unser Täglich Brot
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