Mein Vater war ein leidenschaftlicher Amateurwissenschaftler. Er baute ein Ingenieurbüro auf und verschlang ständig wissenschaftliche Bücher. Deshalb war ich bei der Wahl der Fächer für die Oberstufe hin- und hergerissen, ob ich mich nach meinem Vater richten oder mir selbst treu bleiben sollte. Ich liebte Geschichte, Literatur und Musik und erzielte bessere Noten als meine mittelmäßigen Ergebnisse in den Naturwissenschaften. Zu meinem Bedauern gewann trotz besseren Wissens der Wunsch, meinem Vater zu gefallen, den ich liebte und bewunderte. Folglich waren meine Prüfungsergebnisse in der Oberstufe miserabel, was mich um einen Studienplatz brachte.

David macht es zum Glück anders. Obwohl er Saul respektiert, bleibt er dem treu, wozu Gott ihn berufen hat. Saul zweifelt zunächst an den Fähigkeiten und der Erfahrenheit des jungen Hirten (V. 32-33). Aber David beruhigt ihn, denn er hat schon „Löwen und Bären“ getötet (V. 36). Saul ist es gewohnt, mit einer schweren Rüstung in die Schlacht zu ziehen, also nimmt er an, dass David sie auch brauchen wird (V. 37-38). Aber David hat gelernt, ohne Rüstung, leichtfüßig und mit Schleuder und Steinen zu kämpfen. „Ich kann darin nicht gehen“, sagt er und „legte die Rüstung wieder ab“ (V. 39). Im Vertrauen auf Gottes Befähigung tritt David gegen Goliath an und tötet ihn (V. 41-51).

Gott erschafft uns einzigartig im Mutterleib und entwickelt uns durch unsere Erziehung, Talente, Ressourcen und Erfahrungen. Es ist weise, gut gemeinte Ratschläge zu berücksichtigen, aber wir können uns getrost unnötigen Erwartungen widersetzen und Gott so dienen, wie er uns geschaffen hat, damit er allein die Ehre bekommt.