„Warum schweigt Gott?“, fragte die junge Mutter. „Wo ist er, während wir über den Verlust unseres Kindes trauern?“ Ich kannte diese Fragen und erinnerte mich an die Zeiten, in denen mein Mann und ich uns danach gesehnt hatten, von Gott zu hören – und uns dann in seinem Wartezimmer wiederfanden. Sein Schweigen war für uns unbegreiflich.

Aber Gott ist immer noch auf den Seiten seines Wortes, der Bibel, zu finden. Dort treffen wir auf Menschen, die ähnliche Situationen wie wir erlebt haben. Nehmen wir zum Beispiel Hiob, der mit seinem Schmerz kämpft und uns gleichzeitig einen Einblick in Gottes souveräne Absichten gibt.

„Ich wollte, ich wüsste, wie ich Gott finden und zu seiner Wohnung kommen könnte“, klagt Hiob (V. 3). Es scheint, als ob Hiob, wo immer er auch sucht – im Osten, im Westen, im Norden, im Süden – nicht einmal einen Blick auf Gott erhaschen kann (V. 8-9). Doch nachdem er sein Herz ausgeschüttet hat, fügt der untröstliche Mann ein großes „ABER“ hinzu und ändert damit die Perspektive. „Er aber kennt meinen Weg. Und wenn er mich wie Gold im Feuer prüfte, würde ich davonkommen“ (V. 10).

Hiob lässt nicht zu, dass das, was er nicht über Gott weiß, das zerstört, was er weiß. Das sollten wir auch nicht. Denn was Gott tut, sollte niemals von dem getrennt werden, was er ist. Gott ist nahe, ob wir es spüren oder nicht. Er hat einen Plan, auch wenn wir ihn nicht sehen. Und wenn die Prüfung vorbei ist, werden wir verändert sein – zum Besseren (V. 10).