Er hatte 20.000 € in der Tasche und war auf dem Weg ins Gefängnis – aber nicht als Krimineller. Der Aktivist und Journalist Arne Semsrott war entsetzt über ein deutsches Gesetz aus der Nazizeit, welches Menschen für etwas so Triviales wie das Nichtbezahlen eines Fahrpreises ins Gefängnis bringt. Wenn du beim Schwarzfahren erwischt wirst, musst du 60 € zahlen. Wenn du aber nicht zahlen kannst oder immer wieder schwarz fährst, musst du stattdessen ins Gefängnis. Natürlich trifft dieses Gesetz vor allem arme und schwache Menschen. Arne hat jedoch ein Schlupfloch gefunden: Du musst die Strafe nicht selbst bezahlen. Also gründete er einen Fonds, um Menschen aus dem Gefängnis zu befreien, indem er ihre Bußgelder bezahlt. Er kauft ihre Freiheit.
Gottes Volk sehnt sich nach Freiheit, denn es ist seit vielen Jahren in Babylon im Exil. Gott sieht ihren besiegten, enttäuschten Zustand und verspricht einen „Knecht“, der dafür sorgen wird, „dass die Gefangenen freigelassen und die Gefesselten befreit werden“, „um den Armen eine gute Botschaft zu verkünden“ und „um die zu heilen, die ein gebrochenes Herz haben“ (V. 1). Jahrhunderte später verkündet Jesus, dass er diese Prophezeiung erfüllt hat (Lukas 4,16-21). Christus starb, um uns von der Finsternis, der Sünde und dem Tod zu befreien (siehe Römer 8,1-2, Markus 10,45).
Jesus kümmert sich um die Armen und die Gefangenen, während die Gesellschaft das nicht tut. Er sieht die Vergessenen. Wann immer du dich besiegt fühlst, in zerstörerischen Mustern feststeckst oder in einer hoffnungslosen Situation gefangen bist: Bete zu Jesus, der auch heute noch Freiheit bringt.