Die Abschlußfahrt der 10.Klasse nach München lag hinter mir. Eine Zeit mit viel Bier und Vergnügen. Endlich war ich wer in der Klassengemeinschaft. Mich trank so schnell keiner unter den Tisch. Dieses Leben machte mir Spaß, gab mit Selbstbewusstsein. Meine gerade begonnenen Kontakte zu einer christlichen Jugendgruppe brach ich ab. Ziellos suchte ich Kneipen auf, die mich als Jugendlichen reinließen. So stand ich eines Abends an der Bushaltestelle und wollte in die Stadt. Schon leicht angetrunken merkte ich nicht, dass dies kein Linienbus war. Erst als der Bus vor einem riesigen Zelt hielt, und die Menschen in dieses Zelt strömten, aus dem Chormusik dröhnte, ahnte ich, dass mich jemand verfolgt und behutsam eingesammelt hatte: Es war ein Evangelisationszelt von Janz Team. Lieder und die Botschaft brachen meine Widerspenstigkeit, ließen mich Gott begegnen. Wie magnetisiert fuhr ich auch die folgenden Abende (heimlich, meine Eltern sollten ja nichts davon erfahren) zu den Veranstaltungen und übergab mein Leben am vierten Abend Jesus. Nun, fast 40 spannende, Glück- und krisendurchwobene Jahre später, kann ich sagen: was haben wir doch für einen humorvollen, hinterhergehenden, barmherzigen Vater im Himmel! Ich durfte seitdem in Jungschar, Jugend- und Familienarbeit, in Alphakursen, Hauskreisen, manchmal als Koch, Referent und Prediger, seine Liebe weitergeben. Was für ein Vorrecht, mit IHM unterwegs zu sein. Morgen werde ich 55. – und ich habe große Lust auf die nächsten 50 Jahre, denn ich weiß: er lässt mich nicht los, legt mir eine Spur mit Überraschungen, der ich, neugierig wie ein Kind, folgen will!