Als der Künstler Charlie Mackesy mit Freunden zu Mittag aß, bemerkte er, dass einer von ihnen, ein Vater, seinen Sohn in einer Geste reiner Vergebung umarmte. Es war eine so zärtliche Umarmung voller Erlösung und Annahme, dass Charlie darin das größere Bild der Vergebung Gottes für uns sah. Tief bewegt bat er Vater und Sohn, die Umarmung zu wiederholen und schuf aus dieser Beobachtung seine berühmt gewordenen Gemälde und Bronzeskulpturen mit dem Titel „The Prodigal Son“ („Der verlorene Sohn“). Um das Bild mit der biblischen Geschichte zu verbinden, fügte er als Teil des Rahmens folgenden Satz ein: „Dies ist die Geschichte vom verlorenen Sohn. Eigentlich sollte sie ‚Der rennende Vater‘ heißen …“
Das Bild strahlt eine überschwängliche, versöhnende Liebe aus. Wir erfahren: „Er war noch weit entfernt, als sein Vater ihn kommen sah. Voller Liebe und Mitleid lief er seinem Sohn entgegen…“ (V. 20). Das ist zur Zeit Jesu völlig gegenkulturell. Der Vater hätte sicher würdevoll vor der Tür gestanden und auf eine Entschuldigung gewartet. Stattdessen eilt er dem Sohn, der ihn verraten hat, entgegen und umarmt sein Kind. Die Liebe des Vaters zu seinem Sohn – die Liebe Gottes zu uns – ist vollkommen und bedingungslos.
Wann immer wir uns von Gott entfernt haben oder uns schuldig fühlen für unser Handeln, sollten wir uns an dieses Bild erinnern. Wie Charlie selbst sagte: „Wenn wir es wagen, fünf Sekunden am Tag daran zu glauben, dass wir von Gott so sehr geliebt werden, ändert sich alles.“