Der englische Maler der Romantik John Martin (1789-1854) ist bekannt für seine apokalyptischen Landschaften, die den Untergang von Zivilisationen darstellen. In diesen fantastischen Szenen sind die Menschen vom Ausmaß der Zerstörung überwältigt und stehen dem nahenden Untergang machtlos gegenüber. Ein Gemälde, Der Fall von Ninive, zeigt Menschen auf der Flucht vor der bevorstehenden Zerstörung durch hohe Wellen unter dunklen, heranrollenden Wolken.
Mehr als zweitausend Jahre vor Martins Gemälde prophezeit der Prophet Nahum das Urteil über Ninive. Der Prophet verwendet Bilder von erzitternden Bergen, schmelzenden Hügeln und Erdbeben (V. 5), um Gottes Zorn über diejenigen zu symbolisieren, die andere zu ihrem eigenen Vorteil unterdrückt haben. Doch Gottes Antwort auf Sünde ist nicht ohne Gnade. Nahum erinnert seine Zuhörer zwar an Gottes Macht, stellt aber auch fest, dass er „geduldig“ ist (V. 3) und eine „feste Zuflucht“ für die ist, „die bei ihm Schutz suchen“ (V. 7).
Beschreibungen des Gerichts sind schwer zu lesen. Aber eine Welt, in der dem Bösen nicht entgegengetreten wird, wäre eine schreckliche Welt. Zum Glück endet der Prophet nicht damit. Er erinnert uns daran, dass Gott eine gute und gerechte Welt will: „Seht nur! Ein Bote kommt mit guten Nachrichten über die Berge! Er bringt eine Friedensbotschaft“ (V. 1). Diese gute Nachricht ist Jesus, der die Folgen der Sünde erlitt, damit wir Frieden mit Gott haben können (Römer 5,1.6).