Die dreizehnjährige Lucy wiegte vergnügt ihren Kopf hin und her, während sie für einen im Fernsehen übertragenen Klavierwettbewerb ein komplexes Stück von Chopin spielte. Sie traf jede Note perfekt. Was ihre Leistung bemerkenswert machte, war sowohl die Sensibilität, mit der sie spielte, als auch die Tatsache, dass sie blind ist und eine erhebliche Lernbehinderung hat. Die Jurymitglieder staunten und fragten sich, wie sie das Spielen gelernt hat. Da sie keine Noten lesen kann, legt Lucy ihre Finger über die Hände ihres Lehrers, folgt seinen Bewegungen und hört ihm aufmerksam zu, während er spielt.
Jesus will, dass seine Jünger von ihm lernen und seiner Lehre folgen, auch wenn er nicht mehr physisch bei ihnen ist (V. 24). Jesus gibt die Worte des Vaters weiter, und nach seinem Tod und seiner Auferstehung wird der Heilige Geist die göttliche Lehre fortsetzen. Diese wunderbare Kette der Vertrautheit und Nachahmung fließt nun von Gott, der Dreieinigkeit, zu uns. Wie Jesus versprochen hat, wird der Geist uns „alles lehren und … an alles erinnern“, was er gesagt hat (V. 26).
Die Strategie, mit der Lucy das Klavierspielen lernte, erforderte eine enge Verbindung zu ihrem Lehrer, dem sie bedingungslos vertraut. Auf eine ähnliche, aber tiefere Weise können wir uns auf den Heiligen Geist stützen, damit er in uns wirkt, indem wir seinen Bewegungen folgen und dabei lernen. Anstatt uns selbst zu bemühen, wird der Heilige Geist unser Fürsprecher sein (V. 26), der uns mahnt und uns hilft. Lasst uns heute Raum schaffen, um auf die Führung des Heiligen Geistes zu hören.