Vor ein paar Jahren lud unsere Gemeinde dazu ein, Flüchtlinge aufzunehmen, die ihr Heimatland nach einem krisenhaften Wechsel der politischen Führung verlassen mussten. Ganze Familien kamen mit nur einem einzigen kleinen Koffer. Viele unserer Kirchenmitglieder stellten ihr Zuhause zur Verfügung, darunter auch solche, die selbst nur wenig Platz hatten.

Ihre große Gastfreundschaft spiegelt Gottes dreifache Anweisung an die Israeliten wider, als sie das Verheißene Land betreten (V. 19 und 21). Als landwirtschaftlich geprägte Kultur verstehen sie die Wichtigkeit der Ernte. Getreide ist grundlegend wichtig, um bis ins nächste Jahr zu überleben. Entsprechend ist Gottes Anweisung, etwas „für die Ausländer, Waisen und Witwen stehen“ zu lassen, eine Bitte um Vertrauen in ihn. Die Israeliten sollen großzügig sein, und zwar nicht nur dann, wenn sie wissen, dass sie genug haben, sondern aus einem Herzen heraus, das auf Gottes Versorgung vertraut.

Solche Großzügigkeit ist auch eine Erinnerung daran, dass sie „Sklaven in Ägypten“ waren (V. 18 und 22). Sie sind einmal selbst unterdrückt und mittellos gewesen. Ihre Großzügigkeit ist eine Erinnerung an Gottes Gnade, der sie von ihren Ketten befreit hat.

Menschen, die an Jesus glauben, sind in ähnlicher Weise dazu aufgefordert, großzügig zu sein. Paulus erinnert uns: „Obwohl [Jesus] reich war, wurde er um euretwillen arm, um euch durch seine Armut reich zu machen“ (2. Korinther 8,9). Wir geben, weil er uns gegeben hat.