Als jüngstes von sechs Kindern litt Frances Ridely Havergal (1836-1879) in ihrer Kindheit unter großer Einsamkeit. Als ihre Mutter unerwartet starb, wurde ihr Herz als Elfjährige von weiteren Ängsten geplagt. Doch als sie als Jugendliche ihr Leben Jesus übergab, fand sie Trost in dem Wissen, dass sie nie wieder allein sein würde. „Von diesem Moment an schienen die Erde und der Himmel heller“, schrieb sie.
Tief bewegt und inspiriert von dem Wesen und dem Opfer Christi, sehnte sich Frances danach, ihn mit jedem Teil ihres Lebens zu lieben und anzubeten, und drückte ihre Hingabe später in einem „Weihelied“ aus. „Nimm mein Leben“, sang sie inbrünstig.
Wie bei Paulus entspringt Frances hingebungsvolle Antwort an Gott dem reichen Segen ihrer Freude an ihm. „Wie unermesslich sind seine Reichtümer, wie tief seine Weisheit und seine Erkenntnis!“, ruft Paulus in seinem überschwänglichen Lobpreis aus (V. 33). „Weil …“, so fährt er fort (12,1), „fordere ich euch nun auf … mit eurem ganz Leben“, alles, was ihr seid und tut, „ein lebendiges und heiliges Opfer“ zu sein – das ist ein Gottesdienst, wie er sein soll“.
Sowohl Paulus als auch Frances inspirieren uns zu unserer eigenen leidenschaftlichen Antwort auf die Güte Gottes. Wenn wir uns Gott in Liebe und aufrichtiger Dankbarkeit nähern, haben wir instinktiv den Wunsch, ihm unsere Zeit, unsere Hände, unsere Füße, unsere Worte, unseren Besitz, unseren Verstand, unseren Willen und unser Herz zu schenken. Und wenn wir seinen Wegen folgen, wird unser Leben mehr und mehr in sein Bild verwandelt (nach V. 2).