Während der letzten dreizehn Jahre war ich durch eine neurologische Krankheit größtenteils ans Bett gefesselt. In den ersten Tagen dieser Zeit habe ich Gott immer wieder gefragt: „Wann werde ich wieder gesund? Wann wird alles wieder normal? Wann gibst du mir mein altes Leben zurück?“ Ich fühlte mich so machtlos.
Eine ähnliche Sehnsucht, die „gute alte Zeit“ wiederherzustellen, motiviert die Frage der Jünger an Jesus: „Herr, wirst du Israel jetzt befreien und unser Königreich wiederherstellen?“ (V. 6). Sie wollen, dass Jesus ihre besondere Vision für ihre Zukunft erfüllt – dass er den geografischen Staat Israel anführt. Jesus hat jedoch immer gelehrt, dass das Reich Gottes kein Ort ist, sondern eine Lebensweise mit Gott als König (siehe Matthäus 5,1-20).
Die Jünger wollen die politische Macht zurückgewinnen; Jesus möchte, dass sie warten und die geistliche Macht Gottes empfangen, „wenn der Heilige Geist über euch gekommen ist“ (V. 8). Sie wollen, dass Jesus Jerusalem zurückerobert, aber Jesus hat einen besseren Plan: Sie sollen Zeugen sein „in ganz Judäa, in Samarien, ja bis an die Enden der Erde“ (V. 8).
Wann immer wir uns machtlos fühlen und die Zukunft wissen wollen, hilft uns dieser Abschnitt, auf Gottes gute Pläne zu vertrauen. Anstatt nach weltlicher Macht zu streben, sollten wir uns auf Gottes Macht und Zeitplan verlassen. Wie die Jünger können wir warten, Kraft aus dem Heiligen Geist schöpfen und treu als Zeugen von Jesus weiter unseren Weg gehen.