Lebendiges Opfer
Meine Großtante hatte einen spannenden Job in der Werbebranche und musste oft reisen. Aber aus Liebe zu ihren Eltern gab sie ihren Beruf auf. Sie lebten ziemlich weit entfernt und brauchten Betreuung. Beide Brüder meiner Tante waren in jungem Alter unter tragischen Umständen ums Leben gekommen und sie war die Einzige, die ihren Eltern geblieben war. Sich ihnen zu widmen, war für sie ein Ausdruck ihres Glaubens.
Immer ein Kind Gottes
Während eines Gottesdienstes, den ich mit meinen Eltern besuchte, hielten wir uns der Tradition gemäß während des Vaterunsers an den Händen. Als ich dort stand, eine Hand in der Hand meiner Mutter, die andere in der Hand meines Vaters, kam mir plötzlich der Gedanke, dass ich immer ihre Tochter sein werde. Auch wenn ich bereits in mittleren Jahren bin, kann ich immer noch „das Kind von Leo und Phyllis“ genannt werden. Ich erinnerte mich daran, dass ich nicht nur ihre Tochter bin, sondern auch immer ein Kind Gottes sein werde.
Der Bote
„Ich habe eine Botschaft für Sie!“ Die Frau, die bei der Konferenz arbeitete, an der ich teilnahm, überreichte mir einen Zettel und ich fragte mich, ob ich nervös oder freudig sein sollte. Aber als ich las: „Du hast einen Neffen!“, wusste ich, ich kann mich freuen.
Ein Weihnachtsbrief
Jedes Jahr zu Weihnachten schreibt ein Freund von mir einen langen Brief an seine Frau, denkt an die Ereignisse des Jahres zurück und träumt von der Zukunft. Er sagt ihr immer, wie sehr er sie liebt und warum. Er schreibt auch einen Brief an jede seiner Töchter. Seine Liebesworte machen dies zu einem unvergesslichen Weihnachtsgeschenk.
Verborgenes Wirken
Eine größere schriftliche Arbeit lastete auf mir und ich war nicht sicher, ob ich sie termingerecht fertigbekommen würde. Mitten in meinen trüben Gedanken erhielt ich von drei Bekannten, die mich aufmuntern wollten, ermutigende Grüße. Auf jedem hieß es: „Heute beim Beten musste ich besonders an dich denken.“ Ich war beschämt und ermutigt, dass die Freundinnen mir schrieben, ohne zu wissen, was ich gerade durchmachte. Gott hatte sie als Botschafter seiner Liebe gebraucht.
Füchse fangen
Ich telefonierte mit einer Freundin, die an der Küste wohnt. Im Hintergrund hörte man die Möwen schreien. Ich fand das schön. „Üble Kreaturen“, meinte sie, denn für sie sind sie eine tägliche Plage. Mir geht es in London ähnlich mit den Füchsen. Ich finde sie nicht niedlich, sondern ärgere mich, weil sie herumstreunen und übelriechende Spuren hinterlassen.
Unerwartete Freundlichkeit
Meine Freundin stand an der Kasse im Supermarkt, als sich der Mann vor ihr umdrehte und ihr einen Gutschein für 10 € gab, die vom Einkauf abgezogen wurden. Sie hatte nicht gut geschlafen und aufgrund dieser freundlichen Tat kamen ihr die Tränen. Dann lachte sie selbst über ihr eigenes Weinen. Diese unerwartete Freundlichkeit berührte ihr Herz und gab ihr Hoffnung in einer Zeit der Erschöpfung. Sie dankte dem Herrn für seine Güte, die ihr durch einen anderen Menschen zuteilwurde.
Ährenlesen im Feld
Ein Freund aus Tansania hatte eine Vision, ein Stück brachliegendes Land in der Hauptstadt Dodoma einzulösen. Da sie die Not der örtlichen Witwen sah, wollte Ruth diese staubigen Hektar in einen Ort verwandeln, um Hühner zu halten und Getreide anzubauen. Ihre Vision, denen in Not zu helfen, war in der Liebe zu Gott verwurzelt und inspiriert durch ihre biblische Namensgenossin, Ruth.
Eine passende Zeit
Gestern kaufte ich ein Flugticket, um mein ältestes Kind zur Universität zu schicken. Ich bin überrascht, dass meine Computertastatur noch funktioniert, bedenkt man die Wasserfälle, die meine Augen verursachten, während ich den Flug auswählte. Ich habe meine achtzehn Jahre des täglichen Lebens mit ihr so genossen, dass mich die Aussicht ihrer Abreise traurig macht. Aber ich würde ihr nicht die Möglichkeit rauben wollen, die vor ihr liegt, bloß weil ich sie vermissen werde. An dieser Kreuzung ihres Lebens ist es passend für sie, eine neue Reise anzutreten, um das Erwachsensein und einen anderen Teil des Landes zu entdecken.
Gezeichnet in seine Hände
Während der vielen Jahre, in denen Charles Spurgeon in seiner Kirche in London im 19. Jahrhundert tätig war, liebte er es, über die Reichtümer von Jesaja 49,16 zu predigen, wo es heißt, dass Gott uns in seine Hände gezeichnet hat. Er sagte: „Solch ein Text muss hunderte Male gepredigt werden!“ Dieser Gedanke ist so wertvoll, dass wir immer und immer wieder darüber nachdenken müssen.
Das Haus auf dem Fels
Bekannte von mir wohnten schon einige Jahre in ihrem Haus, als sie merkten, wie ihr Wohnzimmer absackte. An den Wänden erschienen Risse und ein Fenster ließ sich nicht mehr öffnen. Der Raum war später angebaut worden und hatte kein Fundament.
Wir wollen Jesus sehen
Als ich vom Podium, auf dem ich bei einer Beerdigung ein Gebet sprach, hinuntersah, fiel mein Blick auf eine Bronzetafel mit dem Wort aus Johannes 12,21: „Herr, wir wollen Jesus sehen.“ Ja, dachte ich, wie passend. Haben nicht auch wir in der Frau, von der wir uns hier unter Tränen verabschieden, Jesus gesehen? Obwohl es in ihrem Leben manche Probleme und Enttäuschungen gab, hat sie immer an ihrem Glauben festgehalten. Und weil Gottes Geist in ihr wohnte, konnten wir Jesus sehen.
Schwer zu verstehen
Beim Spaziergang mit einer Freundin unterhielten wir uns über unsere Liebe zur Bibel. Doch ich war überrascht, als sie sagte: „Aber das Alte Testament mag ich nicht so sehr. Da geht es doch nur um Kämpfe und Rache. Ich will Jesus!“
Hoffnung in der Trauer
Als ich neunzehn Jahre alt war, wurde einer meiner engen Freunde bei einem Autounfall getötet. In den darauffolgenden Wochen und Monaten befand ich mich jeden Tag in einem Tunnel der Trauer. Der Schmerz, jemanden zu verlieren, der so jung und wunderbar war, trübte meine Sicht und manchmal bemerkte ich nicht einmal, was um mich herum geschah. Ich war durch Schmerz und Trauer so erblindet, dass ich Gott einfach nicht sehen konnte.
Das beste Geschenk
Als ich packte, um nach London zurückzureisen, kam meine Mutter mit einem Geschenk auf mich zu—einem ihrer Ringe, den ich schon lange bewundert hatte. Überrascht fragte ich, „Wofür ist der?“ Sie antwortete, „Ich denke, du solltest dich jetzt daran erfreuen. Warum sollst du warten, bis ich sterbe? Er passt mir sowieso nicht mehr“. Mit einem Lächeln nahm ich das unerwartete Geschenk an, eine frühe Erbschaft, die mir Freude bereitete.