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Artikel von David C. McCasland

Überrascht von Gott

Falls Noomi davon geträumt hatte, reich und erfolgreich in ihre frühere Heimat zurückzukehren, dann muss die Rückkehr nach Bethlehem ein ziemlicher Alptraum gewesen sein. Während der Zeit im Ausland hatte sie ihren Mann und beide Söhne verloren und nun kam sie allein mit ihrer Schwiegertochter Rut und einem Herz voll Trauer. „Nennt mich nicht Noomi [lieblich], sondern Mara [bitter]“, sagte sie zu den früheren Nachbarn, „denn der Allmächtige hat mir viel Bitteres angetan“ (Rut 1,20).

Was die Zukunft bringt

Beim Blättern durch alte Unterlagen fiel mir eine Sonderausgabe des TIME-Magazine aus dem Jahr 1992 in die Hände mit dem Titel: „Nach dem Jahr 2000: Was wir vom neuen Jahrtausend erwarten können.“ Es war interessant, die Voraussagen nachzulesen, die vor zwei Jahrzehnten über die Zukunft gemacht wurden. Ein paar allgemeine Dinge waren eingetroffen, aber niemand hatte die vielen Ereignisse und Neuerungen vorhergesehen, die unser Leben seitdem radikal verändert haben. Am ehrlichsten war noch der Satz: „Die erste Regel aller Vorhersagen sollte sein, dass das Unvorhergesehene die Zukunft unvorhersehbar macht.“

Der Tod ist besiegt!

Die medizinische Forschung ist unermüdlich auf der Suche nach einem Mittel gegen Krebs, nach Erkenntnissen über die Geheimnisse der Alzheimer-Krankheit und Methoden, um eine Vielzahl anderer Leiden zu bekämpfen. Aber stellen wir uns einmal vor, uns würde am Morgen die Schlagzeile TOD BESIEGT! entgegenblicken. Würden wir ihr glauben? Würdest du ihr glauben?

Licht und Schatten

In den frühen Morgenstunden des 21. Dezember 2010 wurde ich Zeuge eines Ereignisses, das zuletzt im Jahr 1638 aufgetreten ist — einer totalen Mondfinsternis am Tag der Wintersonnenwende. Langsam schob sich der Erdschatten vor den Vollmond und ließ ihn dunkelrot schimmern. Es war ein bemerkenswerter und wunderschöner Anblick. Mir ging dabei durch den Kopf, dass die äußerliche Dunkelheit ein Teil von Gottes geschaffener Welt ist, geistliche Finsternis jedoch nicht.

Tragende Rolle

Nach dem Tod des amerikanischen Fernsehmoderators Ed McMahon 2009 schrieb eine Zeitung: „Als Nummer 2 war er die Nummer 1.“ Als Kollege von Johnny Carson in dessen Late-Night-Show hatte er 30 Jahre lang dazu beigetragen, Carson ins Rampenlicht zu rücken. Während es den meisten Entertainern darum geht, selbst groß herauszukommen, war McMahon damit zufrieden, Zulieferer zu sein.

Geliebt

Ein Bekannter sagt, dass seine Großmutter den wohl größten Einfluss auf sein Leben habe. Seit er erwachsen ist, steht ihr Foto auf seinem Schreibtisch, um ihn an ihre bedingungslose Liebe zu erinnern. „Ich glaube wirklich, dass ich von ihr gelernt habe, wie man lieben kann“, sagt er.

Taten und ihre Folgen

Am 24. November 1971 entführte ein Mann auf dem Weg von Portland nach Seattle ein Linienflugzeug mit der Drohung, die Maschine in die Luft zu sprengen, wenn er nicht 200’000 Dollar bekäme. Nach der Landung, bei der er das Lösegeld in Empfang nahm, dirigierte er das Flugzeug wieder in die Luft. Dann ließ er die hintere Luke öffnen und sprang mit einem Fallschirm in die Nacht. Er wurde nie gefasst und der Fall ist noch immer ungelöst. Er leitete jedoch das Zeitalter der Flughafensicherheit ein, in dem Misstrauen und Angst das bisherige Vertrauen ablöste. Seine Tat hatte Auswirkungen für uns alle.

Hoffnung finden

Eine Studie, die von Forschern der Universität von Minnesota durchgeführt wurde, stellte fest, dass fast 15 Prozent der amerikanischen Teenager meinen, es sei „sehr wahrscheinlich“, dass sie noch vor ihrem 35. Geburtstag sterben. Wer diese pessimistische Haltung vertrat, war eher bereit, sich rücksichtslos zu verhalten. Dr. Iris Borowsky, die Verfasserin der Studie, sagte dazu: „Diese Jugendlichen gehen auf Risiko, weil sie ohne Hoffnung sind und das Gefühl haben, dass nicht viel auf dem Spiel steht.“

Sei, wer du bist

Ich wartete im Krankenhaus auf eine Routineuntersuchung, als ich an der Wand ein Kruzifix entdeckte. Als dann die Schwester meine Daten erfasste, fragte sie unter anderem: „Haben Sie Probleme, die Sie gern mit einem Seelsorger besprechen würden?“ Ich bedankte mich für die heutzutage doch eher ungewöhnliche Frage, worauf sie mit einem Lächeln erwiderte, sie seien ein frommes Haus und das „ist Teil unseres Auftrags“. Es beeindruckte mich, dass die Leute sich nicht scheuten, in einer zunehmend säkularen und pluralistischen Gesellschaft zu ihrer Überzeugung zu stehen.

Clean bleiben

Ich hatte geschäftlich in Philadelphia zu tun und musste jeden Morgen durch die Hauptstraße zur U-Bahn. Tag für Tag kam ich an einer Schlange von Wartenden vorbei, die für irgendetwas anstand, Menschen jeden Alters, Aussehens und ethnischer Zugehörigkeit. Nach drei Tagen hielt ich es nicht mehr aus und fragte einen Mann auf dem Bürgersteig, worauf diese Leute warteten. Er erklärte mir, sie seien nach einer Gesetzwidrigkeit auf Bewährung und müssten sich hier jeden Tag einem Drogentest unterziehen, um nachzuweisen, dass sie clean blieben.

Die richtigen Zutaten

Meine Kochkünste sind eher unterentwickelt. Dennoch greife ich ab und zu nach einer Backmischung und backe einen Kuchen. Ich gebe Eier, Öl und Wasser dazu und beginne zu rühren. Damit ein Kuchen gelingt und schmeckt, ist es wichtig, die Mengenangaben zu beachten. Das Bild hilft mir zu verstehen, wie das höchste Gebot (Matth. 22,36-38) und der Missionsbefehl (28,19-20) zusammengehören.

Er führet mich

In den stillen Momenten vor dem Beginn des sonntäglichen Gottesdienstes spielte der Organist ein bekanntes Lied. Ich schlug im Gesangbuch nach und las die Worte mit: „Der Herr, mein Hirte, führet mich“, eine wunderschöne Umschreibung von Psalm 23.

Frohe Erinnerungen

Ein langjähriger Bekannter schilderte die Tage um seinen 90. Geburtstag herum als „eine Zeit, in der ich mich ein wenig erinnere, in den Rückspiegel meines Lebens schaue und viele Stunden mit dem verbringe, was ich die ‚Gnade des Gedenkens‘ nenne. Wir vergessen so leicht, welche Wege uns der Herr geführt hat! ‚Vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat‘“ (Ps. 103,2).

Entscheidungsfreiheit

Als bekannt wurde, dass das wichtigste Footballspiel der Saison 2011 auf den Tag von Jom Kippur angesetzt war, verfassten die Studenten der Universität von Texas eine Petition und baten, das Datum zu ändern. Es sei unfair, wenn die jüdischen Kollegen sich zwischen dem Spiel gegen den Erzrivalen Oklahoma und der Einhaltung ihres wichtigsten und heiligsten Feiertages entscheiden müssten. Doch das Datum wurde nicht geändert. Selbst in einer Gesellschaft, in der Religionsfreiheit herrscht, steht jeder, der glaubt, hin und wieder vor einer schwierigen Entscheidung.

Geschichte einer Mauer

Bei der Besichtigung der Hadrianswall in Nordengland musste ich denken, dass diese Steine so ziemlich das Einzige sind, was von dem römischen Kaiser, der 117 n.Chr. an die Macht kam, in Erinnerung geblieben ist. 18‘000 römische Soldaten bewachten die rund 130 Kilometer lange Mauer, die den Süden des Landes vor einer Invasion der nördlichen Barbaren schützen sollte.

An Hadrian erinnert…