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Artikel von Glenn Packiam

Der wahre Diener

Im Jahr 27 v. Chr. kam der römische Herrscher Octavian vor den Senat, um seine Befugnisse niederzulegen. Er hatte einen Bürgerkrieg gewonnen, war der alleinige Herrscher dieser Region der Welt geworden und agierte wie ein Kaiser. Doch er wusste, dass eine solche Macht misstrauisch betrachtet wurde. Also verzichtete Octavian auf seine Befugnisse vor dem Senat und schwor, einfach nur ein ernannter Beamter zu sein. Die Reaktion des Senats? Der römische Senat ehrte den Herrscher, indem er ihn mit einer Bürgerkrone krönte und ihn zum Diener des römischen Volkes ernannte. Er erhielt auch den Namen Augustus—der „Große“.

Falsche Gewissheit

Vor ein paar Jahren redete mir mein Arzt ins Gewissen. Ich nahm seine Worte zu Herzen und fing an, ins Fitnesscenter zu gehen und auf meine Ernährung zu achten. Im Lauf der Zeit sanken mein Cholesterin und mein Gewicht. Gleichzeitig stieg mein Selbstwertgefühl. Aber dann passierte etwas Überraschendes: Ich begann andere Menschen zu beobachten und ihr Verhalten zu verurteilen. Ist es nicht eigenartig, wie oft wir uns über andere erheben, wenn wir etwas gefunden haben, was bei uns funktioniert? Es scheint, als sei es eine angeborene Fähigkeit, selbst erprobte Methoden zum Maßstab zu erheben. Wir rechtfertigen uns selbst und weisen Schuld zu.

Langsam, aber sicher

Ich traf einen alten Freund, der mir erzählte, was er vorhatte, aber ich gestehe, es schien zu schön, um wahr zu sein. Innerhalb weniger Monate nach diesem Gespräch war seine Band jedoch überall – von den Charts der Top-Singles im Radio bis hin zu einem Hit, der unter einer Fernsehwerbung pulsierte. Sein Aufstieg zum Ruhm war kometenhaft.

Fang mit dem Ende an

„Was willst du werden, wenn du groß bist?“ Diese Frage wurde mir als Kind oft gestellt. Und die Antworten änderten sich wie der Wind. Ein Arzt. Ein Feuerwehrmann. Ein Missionar. Ein Lobpreisleiter. Ein Physiker – oder besser gesagt, MacGyver! (eine beliebte Fernsehfigur). Jetzt, als Vater von vier Kindern, denke ich daran, wie schwierig es für sie sein muss, diese Frage gestellt zu bekommen. Es gibt Zeiten, in denen ich sagen möchte: „Ich weiß, was du großartig machen wirst!“ Eltern können manchmal mehr in ihren Kindern sehen, als die Kinder in sich selbst sehen können.

Der freundliche Wal

Eine Meeresbiologin schwamm in der Nähe der Cook-Inseln im Südpazifik, als plötzlich ein 50.000 Pfund schwerer Buckelwal auftauchte und sie unter seine Flosse steckte. Die Frau dachte, ihr Leben sei vorbei. Aber nachdem sie langsam im Kreis geschwommen war, ließ der Wal sie los. Dann sah die Biologin einen Tigerhai, der die Gegend verließ. Die Frau glaubte, dass der Wal sie vor der Gefahr beschützt hat.

Der Diener hört

Wäre das Funkgerät eingeschaltet gewesen, hätten sie gewusst, dass die Titanic sank. Cyril Evans, der Funker eines anderen Schiffes, hatte versucht eine Botschaft an Jack Phillips, den Funker der Titanic, zu senden und ihm zu sagen, dass sie auf ein Eisfeld zuliefen. Aber Phillips war dabei, Nachrichten der Passagiere weiterzuleiten, und befahl Evans ziemlich unhöflich, er solle still sein. Also schaltete Evans sein Gerät aus und ging ins Bett. Zehn Minuten später traf die Titanic einen Eisberg. Die Notrufe blieben unbeantwortet, weil keiner sie hörte.

Tolle Arbeit!

Ein Sicherheitsmann entdeckte ein Absperrband, das eine Tür fixierte, damit sie nicht zufiel. Er nahm es weg. Als er später nochmals vorbeikam, war das Band wieder dran. Er alarmierte die Polizei, die bald kam und fünf Einbrecher festnahm.

Gottes Wort bewahren

„Papa, warum musst du zur Arbeit gehen?“ Die Frage meiner kleinen Tochter war durch ihren Wunsch motiviert, mit mir zu spielen. Auch ich hätte lieber die Arbeit ausfallen lassen, um Zeit mit ihr zu verbringen. Doch leider gab es eine wachsende Liste von Dingen am Arbeitsplatz, die meine Aufmerksamkeit erforderten. Die Frage ist jedoch gut. Warum arbeiten wir? Ist es nur, um für uns selbst und für die Menschen, die wir lieben, zu sorgen? Was ist mit unbezahlter Arbeit - warum machen wir das?

Kostspielige Freude

Beim Klang der mechanischen Melodie kamen wir alle sechs in Bewegung. Einige zogen Schuhe an, andere liefen einfach barfuß zur Tür. Innerhalb von Sekunden sprinteten wir alle die Einfahrt hinunter und verfolgten dem Eiswagen. Es war der erste warme Sommertag, und den konnte man am besten mit einem kalten, süßen Eis feiern! Es gibt Dinge, die wir einfach nur wegen der Freude tun, die sie uns bringt, nicht aus Disziplin oder Verpflichtung.

Uns selbst unterschätzen

Der junge Mann wurde Kapitän seines Teams. Das professionelle Sportaufgebot wurde nun von einem sanftmütigen Kind geleitet, das sich noch kaum rasieren musste. Seine erste Pressekonferenz war enttäuschend. Er bezog sich ständig auf den Trainer und seine Teamkameraden und murmelte Klischees darüber, dass er nur versuche seinen Job zu machen. Das Team spielte in dieser Spielzeit schlecht und am Ende der Spielzeit wurde der junge Kapitän fallengelassen. Er hatte nicht verstanden, dass ihm die Führung übertragen wurde, aber vielleicht glaubte er auch nie daran, dass er hätte führen können.

Unsere Entscheidung

Ohne Handyempfang und Landkarte mussten wir versuchen, uns daran zu erinnern, was wir auf dem Plan am Anfang des Wanderwegs gesehen hatten. Über eine Stunde später kamen wir aus dem Wald wieder am Parkplatz an. Da wir eine Abzweigung für den kürzeren Weg verpasst hatten, hatte unsere Wanderung viel länger gedauert.

Gesegnetes Brot

Als unsere älteste Tochter zum Teenager wurde, schenkten meine Frau und ich ihr ein Tagebuch, in das wir seit ihrer Geburt geschrieben hatten. Wir schrieben ihre Vorlieben und Abneigungen auf, ihre Marotten und denkwürdige Einzeiler. Ab einem gewissen Punkt wurden die Einträge eher zu Briefen, in denen wir beschrieben, was wir in ihr sehen und wie Gott in ihr am Werk ist. Als sie das Tagebuch zum 13. Geburtstag geschenkt bekam, war sie fasziniert. Sie erhielt damit ein Geschenk, das ihr das Wissen der Ursprünge ihrer Identität schenkte.

Gebrochen, um geteilt zu werden

Wir trafen uns jeden Donnerstag, seitdem er seine Frau bei einem Autounfall verloren hatte. Manchmal kam er mit Fragen, auf die es scheinbar keine Antworten gab. Manchmal kam er mit Erinnerungen, die er erneut durchleben wollte. Mit der Zeit akzeptierte er, dass, auch wenn der Unfall ein Resultat unserer zerbrochenen Welt war, Gott dennoch am Werk ist. Einige Jahre später unterrichtete er eine Gruppe in unserer Gemeinde zum Thema Trauer und wie man gut klagt. Schon bald wurde er für Menschen, die einen Verlust erlitten hatten, ein Ansprechpartner. Manchmal nimmt Gott gerade dann unser „nicht genug“, wenn wir meinen nichts zu haben, was wir geben können, und macht es zu „mehr als genug“.