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Artikel von Jennifer Benson Schuldt

Immer angenommen

Finanzexperte Warren Buffett, einer der reichsten Männer der Welt, wurde mit 19 von der Harvard Business School abgelehnt. Nach dem missglückten Vorstellungsgespräch empfand er, so erinnert er sich, ein „Gefühl der Bedrohung“ und Angst vor der Reaktion seines Vaters. Doch im Rückblick sagt er: „[Alles] in meinem Leben ..., was mir zunächst wie ein schwerer Schlag vorkam, hat sich zum Besseren gewendet.“

Gestrandet

Von Memphis, Tennessee, nach St. Louis im US-Bundesstaat Missouri sind es mit dem Bus normalerweise sechs Stunden – es sei denn, der Busfahrer lässt einen an einer Tankstelle stehen. So ging es 45 Reisenden, die nachts acht Stunden auf Ersatz warten mussten, weil der ursprüngliche Fahrer sie im Stich gelassen hatte. Bestimmt waren sie frustriert über die Verspätung, unsicher, wie die ganze Sache ausgehen würde, und warteten ungeduldig auf eine Lösung.

Steine ohne Stroh

Viele stehen heute vor dem Problem, dass sie mit begrenzten Mitteln fertig werden müssen – weniger Geld, weniger Zeit, die Kräfte schwinden und es sind weniger Helfer da. Aber die Arbeitslast bleibt häufig dieselbe. Ja, manchmal nimmt sie sogar noch zu. Es gibt ein geflügeltes Wort, das diese Situation gut beschreibt: „Mehr Steine, weniger Stroh.“

Erinnerungs-melodie

Ich freute mich über das Geschenk, das mit der Post gekommen war – eine CD mit vertonten Bibelversen. Nachdem ich sie ein paar Mal angehört hatte, hatten sich einige Melodien in meinem Kopf festgesetzt. Es dauerte nicht lange, bis ich, auch wenn die CD nicht lief, ein paar Strophen mit Versen aus den Psalmen singen konnte.

Ordnung schaffen

Der Tag war sonnig und warm – genau richtig für einen Flohmarkt in der Garage. Die Leute kamen und wühlten durch Kleider, Taschenbücher und Geschirr. Eine junge Frau betrachtete eine weiße Perlenkette. Ein paar Minuten später waren beide verschwunden. Ich entdeckte sie auf der Straße, spurtete die Einfahrt hinunter hinter ihr her und fand das entwendete Teil in ihrer Hand. Es kam zu einem kurzen Blickwechsel, dann erklärte sie sich bereit, für die Kette zu bezahlen.

Hilfe von seinem Geist

Viele fassen zu Beginn eines neuen Jahres gute Vorsätze. Wir nehmen uns (etwa) z.B. vor, mehr zu sparen, mehr Sport zu treiben oder weniger Zeit im Internet zu verbringen. Wir beginnen das Jahr mit guten Absichten, aber es dauert nicht lange, bis alte Gewohnheiten uns wieder auf die alten Wege zurücklocken. Wir machen hier und da eine Ausnahme, finden immer öfter eine Ausrede und schließlich ist alles wieder beim Alten. Es ist so, als hätte es unsere Vorsätze gar nicht gegeben.

Offene Hände

In unserer Bücherei hält sich oft ein Obdachloser auf. Eines Nachmittags, als ich dort saß und etwas schrieb, machte ich zwischendurch eine Pause. Ich hatte mir ein Sandwich mitgebracht und gerade die erste Hälfte gegessen, als plötzlich das Bild dieses Mannes vor mir stand. Ein paar Minuten später brachte ich ihm die zweite, noch unberührte Hälfte meines Imbisses und er nahm sie an.

Wenn die Ängste kommen

Ich sah auf, als meine Tochter schrie: „Mama, ein Tier!“, und erblickte die größte Spinne, die ich außerhalb einer Tierhandlung je gesehen hatte. Der Spinne war genauso klar wie mir, dass sie nicht im Haus bleiben konnte. Doch als ich ihr so in die Augen sah, war ich wie gelähmt. Mein Puls raste, ich schluckte und versuchte, mir gut zuzureden. Trotzdem war ich vor Angst wie angewurzelt.

Fest stehen

Ich wartete an einer Kreuzung, dass ich nach rechts abbiegen konnte, da tauchte gegenüber ein Krankenwagen auf und raste direkt auf mich zu. Hinter mir hupte jemand, damit ich endlich losfuhr. Aber ich wusste, dass der Krankenwagen nicht anhalten würde und es ziemlich gefährlich werden konnte, wenn ich jetzt abbog. Also ließ ich den Fuß auf der Bremse und blieb, wo ich war.

Tag der Ernte

An einem Herbstnachmittag kam ich an einem Feld vorbei, an dem der Bauer dicht an der Straße ein paar schwere Maschinen abgestellt hatte. Auf einem gelben Warnschild hieß es: „Vorsicht, Erntearbeiten!“ Ich warf einen kurzen Blick auf das Feld und sah sofort, was der Bauer hier vor ein paar Monaten ausgesät hatte – kleine Maiskörner. Ich erkannte es, weil er dabei war, seine Erntemaschinen durch mehrere Hektar ausgewachsener Maisstauden zu lenken.

Wahrheit im Taxi

In Chicago brauchte ich einmal ein Taxi. Nachdem ich eingestiegen war, bemerkte ich an der Zwischenwand zum Fahrer Werbung für einen bestimmten New Age-Guru. Der Fahrer meinte, dieser Mystiker sei „der Heilige“ unserer Tage. Er glaubte, Gott habe durch die Jahrhunderte hindurch immer wieder andere Führer ernannt und Jesus zum Beispiel sei einfach zu seiner Zeit der Auserwählte gewesen.

Familiengefühl

In meiner Familie haben wir eine lustige Tradition. Manchmal, wenn wir alle zu Hause sind, ruft einer laut „Familienumarmung!“ Dann rennen wir alle in die Küche, ich nehme die Kinder in die Arme und mein Mann schlingt seine Arme um uns herum. Das ist unsere Art, uns zu zeigen, dass wir uns mögen und daran freuen, dass wir eine Familie sind.

Ein Bild von ihm

Mein Sohn schnappte sich eines Tages einen orangen Stift und malte seinen Vater. Mit seiner Kinderhand setzte er Augen, Nase und Mund in einen Kreis, der auf zwei langen Strichen saß (den Beinen, wie er mir erklärte). Auch wenn seine Anstrengungen eine Bestnote verdienten, gab sein Bild nicht unbedingt die Merkmale wieder, die meinen Mann ausmachen: blaue Augen, ein zuversichtliches Lächeln und grau gesprenkeltes Haar.

Sei freundlich

Ich stand in der Schlange vor der Kasse, überschlug kurz die Kosten und versuchte meinen Sohn am Davonlaufen zu hindern. So fiel es mir zunächst kaum auf, dass die Frau vor mir ihren gesamten Einkauf zurückließ, bevor sie davon schlich. Die Kassiererin vertraute mir an, dass sie nicht genug Geld dabei gehabt hatte, um die Waren zu bezahlen. Ich fühlte mich schrecklich. Hätte ich es nur früher gemerkt, hätte ich ihr doch helfen können.

Sprachstudium

Dr. Deb Roy, ein Forscher und Erkenntniswissenschaftler am Massachusetts Institute of Technology, nahm die ersten drei Lebensjahre seines Kindes auf, um zu erfahren, wie Menschen sich Sprache aneignen. Er und seine Frau bestückten das ganze Haus mit Aufnahmegeräten, mit denen sie über 200’000 Stunden Audio- und Videomaterial aufnahmen. Das Sammeln, Auswerten und Bewerten der Aufzeichnungen half ihnen mitzubekommen, wie aus einem Babywort wie „Gaga“ ein Wort wie „Wasser“ wird.