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Artikel von Kirsten Holmberg

Das Dreamteam

Die Freunde Melanie und Tim sind gemeinsam kilometerweit auf Bergpfaden gewandert. Doch keiner von ihnen wäre ohne den anderen dazu in der Lage. Melanie, die mit Spina bifida geboren wurde, ist auf einen Rollstuhl angewiesen. Tim hat sein Augenlicht durch ein Glaukom verloren. Das Duo erkannte, dass sie sich perfekt ergänzen, um Wanderungen zu genießen: Beim Wandern trägt Tim Melanie auf seinem Rücken, während sie ihm verbale Anweisungen gibt. Sie bezeichnen sich selbst als ein „Dreamteam“.

Überfluss hilft Mangel ab

Schulkantinen, aber auch große Catering-Unternehmen, bereiten oft mehr Essen zu, als verbraucht wird, weil der Bedarf nicht genau vorhergesehen werden kann. Somit werden übrig gebliebene Lebensmittel verschwendet. Dennoch gibt es auch viele Schüler, die daheim nicht genug zu essen haben und an den Wochenenden hungern müssen. Eine Gemeinde hat sich mit einer örtlichen gemeinnützigen Organisation zusammengetan, um eine Lösung zu finden. Sie verpacken die Essensreste der Schulen, um sie den Schülern mit nach Hause zu geben. So kann das Problem der Lebensvermittelverschwendung als auch des Hungers bekämpft werden.

Neue DNA in Jesus

Vier Jahre nach seiner lebensrettenden Knochenmarktransplantation wurde das Blut von Chris erneut untersucht. Das Knochenmark des Spenders hatte die für seine Heilung erforderliche Menge geliefert, aber eine Ãœberraschung hinterlassen: Die DNA in Chris‘ Blut stammte von seinem Spender, nicht von ihm selbst. Eigentlich ist das logisch: Das Ziel des Eingriffs war es, das geschwächte Blut durch das gesunde Blut eines Spenders zu ersetzen. Doch selbst Abstriche von Chris‘ Wangen, Lippen und Zunge zeigten die DNA des Spenders. In gewisser Weise war er ein anderer Mensch geworden – obwohl er seine eigenen Erinnerungen, sein Aussehen und einen Teil seiner ursprünglichen DNA behalten hatte.

Aus Liebe geben

Jeden Tag kauft Günther seinen Morgenkaffee in einem nahegelegenen Drive-In-Laden. Und jeden Tag bezahlt er auch die Bestellung der Person im Auto hinter ihm und bittet die Kassiererin, dieser Person einen guten Tag zu wünschen. Günther hat keine Verbindung zu ihnen. Er bekommt ihre Reaktionen nicht mit; er glaubt einfach, diese kleine Geste sei „das Mindeste, was er tun kann“. Bei einer Gelegenheit erfuhr er jedoch von der Wirkung seines Handelns, als er einen anonymen Leserbrief an seine Lokalzeitung las. Er fand heraus, dass die Freundlichkeit seines Geschenks am 18. Juli 2017 die Person im Auto hinter ihm dazu veranlasste, den geplanten Selbstmord nicht durchzuführen.

Es werde Licht

In den ersten Lebensjahren meiner Tochter habe ich die Dinge, denen sie begegnete, oft für sie benannt. Ich identifizierte Gegenstände oder ließ sie etwas Unbekanntes anfassen und sprach das Wort für sie aus, um die große Welt, die sie gerade erforschte, zu verstehen und zu benennen. Obwohl mein Mann und ich natürlich erwartet (oder gehofft) hätten, dass ihr erstes Wort „Mama“ oder „Papa“ sein würde, überraschte sie uns mit einem ganz anderen ersten Wort: Sie murmelte eines Tages „dight“ – ein süßes, falsch ausgesprochenes Echo des Wortes „light“ (Licht), das ich zuvor gesagt hatte.

Was zählt

Meine Freundin erzählte, wie sie von einem Glaubensbruder unverblümt gefragt wurde, welcher politischen Partei sie angehöre. Mit dieser Frage wollte er offenbar herausfinden, ob er mit ihr in einer Reihe von Fragen übereinstimmt, die ihre Gemeinschaft derzeit spalten. In dem Bemühen, eine gemeinsame Basis zwischen ihnen zu finden, antwortete sie einfach: „Da wir beide gläubig sind, würde ich mich lieber auf unsere Einheit in Christus konzentrieren.“

Ständiger Wohnsitz

Vor nicht allzu langer Zeit zogen wir in ein neues Haus, das nicht weit von unserem alten entfernt war. Trotz der räumlichen Nähe mussten wir aufgrund der zeitlichen Abläufe der finanziellen Transaktionen unser gesamtes Hab und Gut auf einen Umzugswagen laden. Zwischen dem Verkauf und dem Neukauf blieben unsere Möbel auf dem Transporter und unsere Familie fand eine vorübergehende Unterkunft. Während dieser Zeit war ich überrascht, wie „zu Hause“ ich mich trotz der Entfernung von unserem eigentlichen Zuhause fühlte – einfach, weil ich mit denen zusammen war, die ich am meisten liebe: meiner Familie.

Gottes guter Klebstoff

Wissenschaftler einer Universität haben kürzlich eine neue Art von Klebstoff entwickelt, der sowohl extrem stark haftbar als auch wieder ablösbar ist. Ihr Entwurf wurde von einer Schnecke inspiriert, deren Schleim bei Trockenheit aushärtet und sich bei Nässe wieder lockert. Die umkehrbare Beschaffenheit des Schneckenschleims ermöglicht es der Schnecke, sich unter feuchteren Bedingungen frei zu bewegen – was für die Schnecke sicherer ist –, während sie gleichzeitig fest in ihrer Umgebung verankert bleibt, wenn Bewegung gefährlich wäre.

Schöne Füße

Der Amerikaner John Nash erhielt 1994 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften in Anerkennung seiner bahnbrechenden Arbeit in der Mathematik. Seine Gleichungen werden seitdem von Unternehmen auf der ganzen Welt genutzt, um die Dynamik von Wettbewerb und Rivalität zu verstehen. Ein Buch und ein abendfüllender Film haben sein Leben dokumentiert und bezeichnen ihn als „schönen Geist“ aufgrund seiner Leistungen.

Wunder der Schöpfung

Bei einer Wanderung am Rande eines Gletschers entdeckte ein Forscher in den 1950er Jahren etwas, was er noch nie gesehen hatte – unzählige kleine grüne Moosbällchen. In den folgenden Jahren untersuchte er sie immer wieder. Schließlich fand er gemeinsam mit ein paar Kollegen heraus, dass die „Gletschermäuse“ anders als Moos an Bäumen nirgends festsitzen und – was noch erstaunlicher war – sich wie eine Herde gemeinsam fortbewegen. Zuerst dachten die Forscher, die Bälle würden vom Wind umhergeblasen oder würden bergab rollen, aber beides war nicht der Fall.

Vor Gott verstecken

Ich schloss die Augen und begann laut zu zählen. Meine Mitschüler rannten aus dem Raum, um ein Versteck zu finden. Nachdem ich alle bis auf meine beste Freundin gefunden hatte, suchte ich nochmal jeden Raum und jedes Versteck ab. Ich kam mir lächerlich vor, als sie schließlich hinter einer von der Decke hängenden Blume hervorsprang. Nur der Kopf war von der Pflanze verdeckt worden – der Rest ihres Körpers war die ganze Zeit deutlich zu sehen gewesen!

Nahegekommen

Im Zuge der Covid-19 Pandemie erforderte das Öffnen meines Bankschließfachs noch mehr Vorschriften als zuvor. Jetzt musste ich einen Termin vereinbaren, bei meiner Ankunft anrufen, um Einlass in die Bank zu erhalten, meinen Ausweis und meine Unterschrift vorzeigen und dann darauf warten, von einem bestimmten Bankangestellten in den Tresorraum geführt zu werden. Drinnen angekommen, schlossen sich die schweren Türen wieder, bis ich in der Metallbox gefunden hatte, was ich brauchte. Hätte ich die Anweisungen nicht befolgt, hätte ich nicht eintreten können.

Virtuell verbunden

Als das neuartige Coronavirus über den Globus marschierte, rieten Gesundheitsexperten zu mehr räumlichem Abstand zwischen den Menschen, um die Ausbreitung zu verlangsamen. Viele Länder forderten ihre Bürger auf, sich selbst in Quarantäne zu begeben. Organisationen schickten Mitarbeiter nach Hause, um per Remote-Arbeit zu arbeiten, während andere einen finanziell schwächenden Verlust der Beschäftigung erlitten. Wie andere nahm ich an Kirchen- und Kleingruppentreffen über digitale Plattformen teil. Als Welt praktizierten wir neue Formen des Miteinanders, obwohl wir physisch nicht verbunden waren.

Ich will hierbleiben!

Stefan riss sich von seiner Mutter los und rannte zurück zur Kirche. Er wollte nicht ins Auto! Seine Mutter eilte hinter ihm her und versuchte ihn zu erwischen, damit sie heimfahren konnten. Als sie den Vierjährigen schließlich fest umklammert hielt, schluchzte er und schaute über die Schulter zur Kirche zurück.

Lass die Glocke läuten

Nach einer langen Serie von über 30 Bestrahlungen galt Darla endlich als krebsfrei. Im Krankenhaus war es Tradition, am Ende der Behandlung an der „Krebsfrei“-Glocke zu läuten und so die Freude über die neu gewonnene Gesundheit zu bekunden. In ihrem Enthusiasmus zog Darla so heftig, dass die Schnur zerriss und sie die Glocke in der Hand hielt. Das Gelächter war groß.