Hinter den Kulissen
Meine Tochter hatte eine SMS verschickt und wartete auf Antwort. Ihr Handy zeigte an, dass die Empfängerin die Nachricht gelesen hatte. Eigentlich waren erst ein paar Minuten verstrichen, aber schon beklagte sie sich über die ausbleibende Reaktion. Aus dem Ärger wurde Sorge. Hatte die Freundin etwa ein Problem mit ihr und meldete sich deshalb nicht? Schließlich kam die Antwort und alles war gut. Die Freundin hatte einfach noch ein paar Dinge abklären müssen, bevor sie antworten konnte.
Getröstet
Meine Freundin gewährte mir die Gunst, ihre kostbare, erst vier Tage alte Tochter zu halten. Doch ich hatte die Kleine noch nicht lange auf dem Arm, da begann sie zu quengeln. Ich zog sie näher an mich, legte meine Wange auf ihren Kopf und fing an, sie zu wiegen und eine leise Melodie zu summen, damit sie sich beruhigte. Doch trotz aller Bemühungen und fünfzehn Jahren eigener Erfahrung als Mutter, konnte ich sie nicht zur Ruhe bringen. Sie wurde immer aufgeregter, bis ich sie schließlich zurücklegte in die wartenden Arme ihrer Mutter. Fast augenblicklich wurde sie still, das Weinen verstummte und sie entspannte in der so vertrauten Sicherheit. Meine Freundin wusste genau, wie sie ihre Tochter halten und streicheln musste und was ihr guttat.
Wenn alles zerrinnt
Ich hatte versehentlich mein Glas auf der Theke des Restaurants umgestoßen. Nun strömte die Flüssigkeit über die Kante und tropfte hinunter auf den Boden. In meiner Verlegenheit versuchte ich den Wasserfall mit zusammengelegten Händen aufzufangen, doch vergeblich. Der größte Teil des Getränks rann mir durch die Finger. Schließlich hatte ich in jeder Handfläche nicht mehr als einen Teelöffel Flüssigkeit, während ich mit den Füßen in einer Pfütze stand.