Von der Beerdigung des Herzogs von Edinburgh im vergangenen Jahr ist mir ein herzzerreißendes Bild in Erinnerung geblieben. Aufgrund der pandemischen Einschränkungen verbrachte die Queen von England die Trauerfeier allein. Eine einsame Gestalt, umgeben von reihenweise leeren Kirchenbänken, die sich von ihrem Ehemann, mit dem sie 73 Jahre verheiratet war, verabschiedete.

Ihre isolierte Trauer fand bei Tausenden von Zuschauern Widerhall, die während der Covid-19-Pandemie einen ähnlich einsamen Abschied nehmen mussten. Allein trauern zu müssen, hat etwas Bedrückendes. Doch viele kommentierten, dass ihr starker Glaube an Gott trotz der leeren Kirchenbank bedeutete, dass sie überhaupt nicht allein war.

Das war die lebensverändernde Wahrheit, die auch David erlebt, als er sich alleine und ängstlich fühlt (s. 1. Samuel 21,10-12). „Der Herr ist allen nahe, die verzweifelt sind“, schreibt er in Psalm 34,18. Gott ist bei uns in unserer Trauer, unserem Schmerz und unseren Fragen. Das Wort, das Gottes Gegenwart in unseren schmerzvollen Zeiten beschreibt, ist nicht fern, sondern nah. Seine Augen sind auf uns gerichtet (V. 16), seine Ohren sind aufmerksam auf unsere Schreie (V. 16) und er „rettet es [sein Volk] aus aller Not“ (V. 18).

Selbst diejenigen von uns, die während der Pandemie nicht getrauert haben, gehen vielleicht mit einem zerbrechlicheren Gefühl aus der Situation hervor. Einsamer. Trauriger. Ängstlicher. Auch wenn eine vollständige Genesung nicht sofort eintritt, so ist doch ein entscheidender Teil der Befreiung durch Gott seine Nähe, wenn unsere Herzen schmerzen. Möge er heute unsere Zuflucht sein, denn der Herr ist den Menschen nahe, die zerbrochenen Herzens sind.