Als ich einen Verlobungsring kaufen wollte, verbrachte ich viele Stunden damit, den richtigen Diamanten zu finden. Mich quälte der Gedanke: Was, wenn ich den richtigen verpasse?
Einem Psychologen zufolge deutet meine chronische Unentschlossenheit darauf hin, dass ich ein so genannter „Maximierer“ bin, im Gegensatz zu einem „Satisfizierer“. Ein Satisfizierer trifft seine Entscheidungen auf der Grundlage der Frage, ob etwas für seine Bedürfnisse angemessen ist. Und Maximierer? Wir haben das Bedürfnis, immer die beste Wahl zu treffen (ertappt!). Das mögliche Ergebnis unserer Unentschlossenheit angesichts der vielen Wahlmöglichkeiten? Ängste, Depressionen und Unzufriedenheit. Soziologen weltweit nennen dieses Phänomen: Fear Of Missing Out, also Angst, etwas zu verpassen.
In der Bibel finden wir diese Worte natürlich nicht. Aber wir finden eine ähnliche Vorstellung davon. In 1. Timotheus forderte Paulus Timotheus auf, seinen Wert in Gott zu suchen und nicht in den Dingen dieser Welt. Die Verheißungen der Welt können nie ganz erfüllt werden. Paulus möchte, dass Timotheus stattdessen seine Identität in Gott verwurzelt: „Wahrer Glaube und die Fähigkeit, mit wenigem zufrieden zu sein, sind tatsächlich ein großer Reichtum“ (V. 6). Paulus hört sich wie ein Satisfizierer an, wenn er hinzufügt: „Deshalb wollen wir zufrieden sein, solange wir nur genug Nahrung und Kleidung haben“ (V. 8).
Wenn ich mich auf die unzähligen Möglichkeiten konzentriere, mit denen die Welt mir Erfüllung verspricht, werde ich meist ruhelos und unzufrieden. Aber wenn ich mich auf Gott konzentriere und meinen zwanghaften Drang zur Maximierung hintenanstelle, bewegt sich meine Seele hin zu echter Zufriedenheit und Ruhe.