Sechs Jahre lang versuchte Agnes die „perfekte Pastorenfrau“ zu werden, indem sie sich nach dem Vorbild ihrer angebeteten Schwiegermutter (ebenfalls eine Pastorenfrau) richtete. Sie dachte, dass sie in dieser Rolle nicht auch Schriftstellerin und Malerin sein könnte. Sie begrub ihre Kreativität, wurde depressiv und dachte an Selbstmord. Erst die Hilfe eines Pastors aus der Nachbarschaft holte sie aus der Dunkelheit, als er mit ihr betete und ihr jeden Morgen zwei Stunden Schreibarbeit auftrug. Dies erweckte sie zu dem, was sie ihre „versiegelten Aufträge“ nannte – die Berufung, die Gott ihr gegeben hatte. Sie schrieb: „Damit ich wirklich ich selbst sein konnte – mein vollständiges Selbst –, musste jeder Fluss der Kreativität, den Gott mir gegeben hatte, seinen Kanal finden.“
Später verwies sie auf einen von Davids Psalmen, der das zum Ausdruck brachte, wie sie ihre Berufung fand: „Freu dich am Herrn, und er wird dir geben, was dein Herz wünscht“ (V. 4). Als sie Gott erlaubte sie zu führen und darauf vertraute, dass er sie leiten würde (V. 5), schuf er ihr einen Weg, nicht nur zu schreiben und zu malen, sondern auch anderen zu helfen, besser mit ihm zu kommunizieren.
Gott hat einen Satz „versiegelter Aufträge“ für jeden von uns. Nicht nur, damit wir wissen, dass wir seine geliebten Kinder sind, sondern auch, um die einzigartigen Wege zu verstehen, wie wir ihm durch unsere Gaben und Leidenschaften dienen können. Er wird uns führen, wenn wir ihm vertrauen und uns an ihm erfreuen.